von Medivh » 30.07.2019 13:42
Ja anstatt den Begriff "Fürst" zu verwenden sollte man eher neutraler von einem Prunkgrab sprechen... denn letztendlich wissen wir nur in den seltensten Fällen (z. B. das Childerichgrab), wer der tote wirklich ist... auch ein reicher Händler oder Priester konnte z. B. von seiner Familie aus Prestigezwecken genauso beerdigt werden wie ein Fürst um den Reichtum der Familie zu demonstrieren... und Gräber sind ja auch nicht wie es früher gerne hieß "der Spiegel des Lebens"... Gräber geben ja nur darüber Auskunft, was genau man für das Jenseits oder aus Prestigegründen mit ins Grab bekam... grade ärmere Haushalte haben vielleicht bei einer Bestattung mehr beigegeben, als sie sich eigentlich hätten leisten können, sodass das Familienoberhaupt es im Jenseits gut hat und man ebenfalls zeigen konnte, was man sich "leisten kann" beizugeben... Dies reichte allerdings dann klar sicher nicht für ein Prunkgrab aus^^, sondern ist nur ein Gedankengang zur Verdeutlichung, dass man aus den Grabbeigaben heraus nicht 1 zu 1 auf das Leben der bestatteten Person schließen kann.
Alt ist man erst, wenn man zum Archäologen überwiesen wird.
Daniel Richardt, M. A.
Volontär beim Landesamt für Denkmalpflege - Baden-Württemberg