Blattspitze hat geschrieben:Entlastungskammer könnte schon sein, die finden sich ja auch in mehreren Stockwerken über der eigentlichen Grabkammer...
Solche Entlastungskammern sind zwar denkbar, ich spekuliere sie aber für eher unwahrscheinlich. In der Grabkammer haben wir es ja mit einer überdeckten, quasi "gedeckelten" Situation umbauten Raums zu tun. Dabei übernehmen die darüber befindlichen Entlastungselemente nach dem Prinzip eines Kartenhauses schubableitende Funktionen, welche die Deckenplatten der Grabkammer aufgrund ihrer natursteintypischen Anfälligkeit für Zugkräfte nicht übernehmen können.
Beim Kraggewölbe der großen Galerie handelt es sich jedoch bereits um eine Schubkräfte ableitende Quasi-Gewölbekonstruktion, bei der die einzelnen, verbauten Blöcke der Raumkonstruktion selbst schubableitente Funktionen übernehmen.
Ich vermute, dass der Hohlraum über der Galerie sich aufgrund der baulichen Eigenart eines Kraggewölbes ergeben hat, das bei Überbau zu schließen, einen entsprechenden Aufwand bedeutet hat. So griffen die Erbauer damals vielleicht zu der Möglichkeit, die sich ergebenden Hohlräume etwa mit leichterem oder einfacher zu beschaffenden Materialien (etwa Lehmziegel) oder auch Schutt aufzufüllen.
Es spräche allerdings theoretisch nichts dagegen, den Hohlraum, der sich damals bei der Erbauung ergeben hat, noch anderweitig genutzt zu haben.
Herzliche Grüße,
Sculpteur