Wurfpfeile

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Beitragvon jsachers » 28.08.2008 13:27

In den Texten des Katalogs finden sich keinerlei Belege oder Argumente für die Verwendung als Wurfpfeil - die Fundstücke werden einfach so bezeichnet. Daher meine Frage.

Es gibt auch Pfeile ohne Nocken, die mit Bögen verwendet wurden - die Aufgabe übernahm dann eine entsprechende Vorrichtung an der Sehne. Diese sind aber für diesen Kulturkreis ebenso wenig belegt wie Armbruste.

EDIT: Auch zum verwendeten Holz habe ich nichts gefunden.

Der Bildkommentar lautet folgendermaßen:

"Trotz seiner Länge ist diese Pfeil als Wurfpfeil anzusprechen.
Die Tatsache, dass immer wieder wurfpfeilartige Gegenstände von recht normierter Größe in den bronzezeitlichen Gräbern des Tarim-Beckens auftauchen, weist darauf hin, dass die Jagd, zumindest zusätzlich zur Landwirtschaft, eine noch immer sehr bedeutende Rolle in der Nahrungsmittelbeschafffung spielte.
Lit.: Hirschberg, W./Janata, A.: Technologie und Ergologie in der Völkerkunde, Mannheim 1966, S. 185-189."

Vielleicht kennt jemand dieses Werk?
Zuletzt geändert von jsachers am 28.08.2008 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
jsachers
 

Beitragvon Trebron » 28.08.2008 13:30

Ragnar hat geschrieben:Ist die Verwendung als Wurfpfeil wirklich hieb und stichfest belegt?
Ansonsten würde ich den Pfeil als Bogen- oder trotz seine Länge, Armbrustgeschoss ansehen. Bogen fällt wegen der nicht vorhandenen Nocke raus. Wegen seines geringen Gewichtes, ist er auf hohe Geschwindigkeit angewiesen um irgend einen Nutzen zu haben. Man kann ja versuchsweise einen Stock der gleichen Dimension werfen. Das Resultat wird nicht allzu berauschend sein. Dazu hat das Original noch eine Befiederung, die ihn zwar in der Flugrichtung hält, gleichzeitig aber auch noch abbremst.
Im Südost-Asiatischem Raum gibt es Volksstämme die mit primitiven ( Daumen als Auslöser) Armbrüsten mit recht ähnlichen Geschossen auf die Jagd gehen.


Dazu wäre interessant zu wissen, wo der Schaft unter den hinteren Federn endet und wie das Ende aussieht !
Wäre da ein Schleuderhaken denkbar, ähnlich einer Speerschleuder ?

Wenn er nicht so schwer wäre, würde ich ihn in ein Blaßrohr stecken :Dachsfrage:

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Beitragvon Steve Lenz » 28.08.2008 13:51

Ich sollte vor dem ersten Kaffee echt nichts schreiben. Ich habe den Titel des Buches schlichtweg überlesen. Ferro sei Dank, denn wir haben dieses Werk auch in unserer Bibliothek.

Jan, schau Dir mal das Bild des Pfeiles über dem des Wurfpfeiles an. Das ist eine Tüllenpfeilspitze aus Knochen. Und ich meine auf gleicher Höhe wie beim "Wurfpfeil" den Abdruck einer Wickelung zu erkennen, welche auf eine mittige Zweitbefiederung schließen lässt.

Es würde mich beim "Wurfpfeil" auch nicht wundern, wenn man unter der hinteren Befiederung einen Nock findet. :wink:
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