der Name "Sprossenhaue" hat , wie AxtimWalde schon richtig angemerkt hat, wahrscheinlich nichts mit der wirklichen Funktion des Werkzeuges zu tun. Allerdings gilt das ja für die meisten typologischen Begriffe. Der Begriff dient hier eigentlich nur zur genauen Zuordnung.
Das schönste Beispiel für die Fehlbenennungen der Funde in der Archäologie ist für mich immer noch "Massiver Knochenmeissel"
. Hat schon mal jemand versucht mit einem Knochenwerkzeug, alles außer Kalkstein zu bearbeiten. Wenn ja, kann er nicht weit gekommen sein
Von der Funktionsweise gehen wir auch eher von einer leicht hackenden bis eher ziehenden Bewegung aus.
AxtimWalde hat geschrieben:Vielleicht hat Treborn recht und es gab einen Haltestift, leider ist diese Partie so schlecht erhalten um es auf dem Foto zu erkennen, aber dann würde die gesamte Kraft auf den Stift übergehen.
Wie gesagt, ich konnte keinen Stift erkennen und das Loch ist wohl eher eine rezente Bruchstelle.
Das Foto täuscht zudem die Nut vor. Der Schaft ist wunderbar leicht rechteckig-oval gearbeitet, da stört nix beim längeren Arbeiten.
AxtimWalde hat geschrieben:Einkerbung oberhalb der Sprosse
Das ist keine Einkerbung, sondern eine Druckstelle, verursacht durch ein anderes Holz. Hab das Teil im Original gesehen und kann das definitiv sagen
Über die Funktion der "Sprossenhauen" scheiden sich ja eh die Geister. Die einen sehens gern als Waffe an und die anderen eher als profanes Gerät. Man müsste es hald mal Ausprobieren und dann die Spuren vergleichen. Wobei das mit der Waffe schwieriger sein könnte
Fröhliche Grüße,
Anja