Wozu wurden Glätt- und Poliersteine im Alt- und Mittelneolithikum eigentlich verwendet? Diese Frage ergab sich vor ein paar Tagen als auf einer Grabung (u.a. mit ältester Bandkeramik) solch ein Fragment aufgelesen wurde. Eine UFG-Doktorandin meinte, ich solle mich an einen Spezialisten wenden. Na prima!
Nun, insgesamt betrifft es die rundlich-ovalen Flusskiesel von durchschnittlich Walnussgröße, die aus porenfreien Hartgesteinen - meist Quarz oder dicht verkieselter Quarzit - bestehen. An Gebrauchspuren lassen sich mit der Lupe (besser Binokular) Scharen von subparallelen Kratzern beobachten, manchmal findet man auch glänzend polierte Stellen. Ansonsten sind die Flusskiesel völlig unscheinbar. (Stark abgeschliffene Stücke kenne ich bisher nur von metallzeitlichen Fundstellen).
Bekanntlich wurde die Oberfläche von Keramik geglättet und manchmal extrem stark poliert. Dabei wurden hervorstehende große und harte Magerungspartikel aus Granit, Quarz etc. im wahrsten Sinne des Wortes „platt gemacht“. Aber gibt es noch andere Materialien, die mit solchen Kieseln zusammen mit irgendwelchen Poliermitteln bearbeitet werden können? Was ist mit Knochen oder Holz (z.B. Holzgefäße)? Steinbeile wurden ja ebenfalls poliert. Die Frage ist, ob man dazu Kieselsteine hernahm oder nicht doch eher Steinplatten.
Habt Ihr ’ne Idee?
Viele Grüße
Fridolin