Die meisten Armschutzplatten bestehen aus sehr feinkörnigem Material, das sich optisch-haptisch nur mit großen Unsicherheitsfaktoren geologisch ansprechen oder gar bestimmen lässt. Und es versteht sich, dass die gebotene Schonung der wertvollen Fundstücke keine invasiven Untersuchungsmethoden, z.B. Dünnschliff-, RFA- oder XRD- untersuchungen zulässt. Ausnahmen mag es in solchen Fällen geben, wo die Armschutzplatte bei der Bergung zertrümmert wurde, so dass kleine nicht anpassende Splitter näher analysiert werden können. Mit modernen minimal-invasiven oder gar berührungsfreien Analysemethoden könnte man sich der Fragestellung aber annehmen.
Bei R.A. Maier, Die jüngere Steinzeit in Bayern, Jahresber. der Bayer. Bodendenkmalpflege 5, 1964, S. 110, fand ich folgenden Hinweis:
... ?sind diese Objekte oft aus einheitlich rotem oder bräunlich-rötlichem Gestein verfertigt. Drei solcher aus offenbar weit verhandeltem, braunrotem Rohstoff (?Pisolithtuff?) bestehende, zusätzlich ritzverzierte Stücke sind in Abb. 76 vereinigt; eines davon ist so symmetrisch aus einem zweischichtigen kieseligen Steinstück herausgeschliffen, dass die Längsränder heller gesäumt sind?. Nun, ein "Pisolith-Tuff" ist eigentlich eine Art Kalkstein. Es ist leider nicht vermerkt, wer das Gesteinsmaterial wie bestimmt oder gar analysiert hat. Mich macht stutzig, dass die eine Platte kieselig sein soll, das ist in speziellen Fällen denkbar, nun gut.
Eine hellbeige Armschutzplatte aus dem Ingolstädter Raum ist hier abgebildet:
www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer ... icheri.htm
Die Abbildung des selben Stückes im Archäolog. Jahr in Bayern 1981 ist etwas besser. Irgendwie erinnert mich die Maserung des Stückes an (verkieseltes) Holz...
Schönes Wochenende!
Fridolin