Hallo Zoltán,
paläolithische Beile gibt es eigentlich nicht. Für das bisschen Holzarbeit (wenig Bäume!) reichen große Flintklingen. Es gibt aus dem Epipaläolithikum Dänemarks die so genannten Lyngby-Beile. Sie wurden aus Rengeweihstangen angefertigt, indem die Augsprosse bis auf ein paar cm abgetrennt und schräg angeschliffen wurde, das Aufgehende bildet den Schaft. Diese "Beile" weisen aber Gebrauchsspuren auf, die darauf hindeuten, dass sie zum Auseinanderhebeln (von Holz?) benutzt wurden, nicht unbedingt wie ein Beil zum Fällen und Behauen.
Im norddeutschen und dänischen Mesolithikum gibt es verschiedene Typen von Äxten und Beilen. Häufig in Gebrauch waren Äxte aus Hirschgeweih, entweder so genante T-Äxte (Tafel Abb. 9)
oder Rosenäxte (Tafel Abb. 1 und 6)
Daneben gibt es aber auch sehr viele Beile aus Feuerstein, in der Regel so genannte Kernbeile
die auf viele Arten geschäftet wurden, oft in Tüllen aus Geweih (Tafel Abb. 3) oder Holz (Tafel Abb. 2, Wurzelholz und 7 zwei Schalen)
Die Kernbeile waren nicht geschliffen, sondern ähnlich wie ein Faustkeil aus einer Knolle herausgeschlagen.
Quelle: Andersen, Søren H. (2001) Oldtiden i Danmark. Jægerstenalderen. Kopenhagen: Sesam, S. 167
Abb. 8 zeigt ein so genanntes Walzenbeil aus Grünstein (Amphibolit, Nephrit, Serpentin), das waren im Mesolithikum die ersten Beilklingen aus Felsgestein, das durch Picken geformt wurde.
Zum Bogenbauen brauchst Du im Prinzip nur einen Dechsel (Querbeil) wie auf Abb. 2, 3, 5, 6 oder 8 und ein paar große Klingen zum Schaben und Schnitzen.
Toxophile Grüße
ULFR