Asymmetrische Pfeilspitzen

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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon LS » 29.01.2016 11:21

Ulfr, zurück zum Start:
Es gibt bei einem der Bernburger Gräber aus Großeibstadt so ne asymmetrisches Spitze aus Knochen. Könnte von Interesse sein, sich die mal anzuschauen...
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon FlintSource » 29.01.2016 12:34

Schöne Skizze Ulfr. Die untere Darstellung ist was ich automatisch mache, Z-gezwirrnt, S-gedreht. Das ist, glaube ich, auch mehrheitlich der Fall bei archäologischen Funden. Könnte das was mit Links- und Rechtshänder zu tun haben?
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon Trebron » 29.01.2016 13:45

Ich kann zwar beide, aber meist werden es bei mir S-gezwirnte Schnüre.
Bin Rechtshänder, aber links nicht ungeschickt.
Unsere Kinder sind beide Linkshänder, obwohl meine Frau auch rechts handiert .


:mammut2:
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon Knochen » 29.01.2016 15:45

Danke, für die Darstellung. Ich verwechsel die zwei immer. Aber worin liegt dann der Unterschied zu Kais Methode?

Ich hatte immer im Kopf, dass ich die Richtung Zwirne, die seltener im Fundmaterial ist. Und ich Zwirne ein S. Ich hab jetzt mal kurz ein paar Schnüre, die ich als Bilder da hab kontrolliert. Da ist das meiste Z-gezwirnt. Aber das ist nur eine kurze oberflächliche Recherche und lass mich deshalb auch gerne von was anderem überzeugen.
Ich glaube, ehrlich gesagt nicht, dass es mit einer Rechts- oder Linkshändigkeit zu tun hat. Ich glaube, es kommt eher darauf an, wie man es lernt. Ich kann definitiv beides. Ich hatte mich da mal mit Anne Reichert unterhalten. Sie zwirnt ein Z und ist, glaube ich, auch Rechtshänderin. Ich hatte schon Kurse mit Kindern, wo auch einige Linkshänder dabei waren, und die konnten genauso gut in diesselben Richtungen zwirnen wie die anderen. Ich konnte da nicht feststellen, dass ihnen die S-gedrehte Schnur schwerer gefallen ist als den Rechtshändern.
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon ulfr » 30.01.2016 13:38

Bekennender S-Zwirner, kann aber auch beides und bin Beidhänder. Die Präferenz für S-Zwirn bei Rechtshändern könnte damit zu tun haben, dass man die einzelnen Kardeele dann mit der Sonne dreht, weil (die Geste des Geldzählens zwischen Daumen und Zeigefinger ist ähnlich) die Schnur dann in die Hand hineinläuft und nicht so leicht wegfällt ... Dreht man die Schnüre auf dem Schenkel (das spart enorm Epilierwachs oder Rasierklingen :twisted: ), wäre das noch einleuchtender, weil wohl niemand auf die Idee kommen würde, die Schnüre auf sich zu zu rollen ...

@ LS: Danke, die Publikation hab ich nicht im Regal und wäre für einen scan dankbar. Im Katalog des Steinheimer Museums "Scharfe Sachen" von der Ausstellung in 2013 hab ich zwei weitere asymmetrische Flint-Spitzen entdeckt, allerdings aus Ägypten.
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon FlintMetz » 11.03.2016 15:31

Und DIE hier noch, weil sie gar so geil ist. In Bayern würde man sagen: " Dem war gscheid langweilig..."

Schöne Grüße...

Robert

Quelle: http://digventures.com/2016/03/extraordinary-neolithic-flint-arrowhead-pieced-together-after-4500-years/
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Bildschirmfoto 2016-03-11 um 15.27.12.jpg
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon FlintSource » 11.03.2016 17:25

Dann bin ich mal sehr gespannt wie weit die beiden Stücke auseinander lagen. Das sieht doch sehr stark nach intentionellem Zerbrechen und getrennter Niederlegung aus. Ich hätte sehr viel lust auf ein "Dirty Weekend" auf der Ausgrabung, wie es auf der Seite so schön angeboten wird.
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon LS » 12.03.2016 10:36

Wow!
Mit dem Widerhaken würd ich - wenns um die reine Vernunft bei der Verwendung geht - auf Fischpfeil tippen. Bei jeder anderen Benutzung wär das blankes Harakiri bezüglich des Widerhakens, aber offenbar hat ja irgendjemand genau das trotzdem gemacht und ihn "an Land" abgeschossen. Würd mich wundern, wenn da nicht Pubertät im Spiel gewesen wäre... ;)
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon ulfr » 13.03.2016 09:29

Das macht beim Fischen keinen Sinn, denke ich - der "Widerhaken" würde ja schon in einem Pfund Butter abbrechen, auch wenn die nicht tiefgefroren ist. Möglicherweise liegt genau hier der Sinn? Sollte der Dorn abbrechen? Ich stelle mir gerade vor, das Ding hat jemanden getroffen, der Dorn ist nach dem Einschlag abgebrochen und steckt schräg hinter dem Rest der Spitze ... brrrr, nee, ich hör jetzt auf, es ist Sonntag und so schön draußen ...

Versuch macht kluch - aber das überfordert meine Flintskills denn doch, fürchte ich
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon LS » 13.03.2016 11:53

Ulfr, nicht nur der Dorn ist abgebrochen, sondern auch die Spitze, was auf einen ungeplant harten Aufprall (Knochen/ Baum/ Boden) schließen lässt. Ich bleib mal bei potenziellem Fischpfeil und glaube eigentlich nicht, dass dabei der Dorn brechen würde.

In Pursuit of the Butter :)
L.
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon FlintMetz » 13.03.2016 12:28

Wäre mal interessant, die andere Seite des Bruchs zu sehen - von der hier zu sehenden Perspektive sieht es nicht unbedingt wie ein waschechter und typischer Impaktschaden aus... Und es fällt irgendwie schwer zu glauben, das man sowas tatsächlich verschießt. Also mir zumindest :-)

Schöne Grüße...

Robert
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon TZH » 19.03.2016 18:38

Vielleicht hat der Hersteller die Spitze einfach versehentlich fallen gelassen, nachdem er mit einem Grinsen zuhause allen herumgezeigt hat, wie ich das plumpe Ding hier :D

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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon ulfr » 21.03.2016 10:21

TZH hat geschrieben: das plumpe Ding


Ich wußte gar nicht, dass auch die Ungarn zum understatement neigen ... :D
Schick!
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Re: Asymmetrische Pfeilspitzen

Beitragvon TZH » 24.03.2016 18:39

Klar doch! :D
Danke schön!
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