Schweinejagd mit Speerschleuder

Moderatoren: Nils B., Turms Kreutzfeldt, Hans T., Chris

Schweinejagd mit Speerschleuder

Beitragvon Blattspitze » 12.07.2009 19:46

Keine Angst, viel Blut ist nicht zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=hPz7Az11mMg
Interessant erscheint das Verhalten der handelnden Personen nach dem Wurf ...

Marquardt
Benutzeravatar
Blattspitze
 
Beiträge: 2584
Registriert: 17.11.2007 17:38
Wohnort: Hamburg

Beitragvon Steve Lenz » 12.07.2009 20:39

Ersttäter, so wirkt?s jedenfalls auf mich.

Dafür, dass sie moderne Schußwaffen dabei hatten seh?ich?s als typisch US-mäßig, dass die nicht sofort nachsetzten und den finalen Schuß auf das waidwunde Tier abgaben.

Ich habe Amis in Kanada auf der Jagd erlebt. Die schießen auf alles und lassen?s liegen (egal, ob?s noch lebt).

Schlechteste Werbung für die Jagd mit archaischem Gerät, die Beiden.
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Benutzeravatar
Steve Lenz
 
Beiträge: 3162
Registriert: 05.12.2005 14:18

Beitragvon ulfr » 13.07.2009 10:05

Anstatt sofortigem Nachsetzen stehen die beiden erstmal rum und labern, Nachsuche im Dunkeln ohne Hunde, und dann auch noch aufgeben... erbärmlich!! Das arme Schwein, das jetzt mit der Flintspitze im Balg rumrennt und irgendwann ein archäologisches Problem verursacht ...
Ganz, ganz schlechte Werbung ....
Benutzeravatar
ulfr
Site Admin
 
Beiträge: 5321
Registriert: 05.04.2006 13:56
Wohnort: Wetterau

Beitragvon Steve Lenz » 13.07.2009 10:15

Das Schlimme ist, Wulf, dass sie nicht nur labern. Sie finden die Situation auch noch zum Lachen. Töten aus Sport habe ich noch nie nachvollziehen können. Wie gesagt: US-Verhältnisse.

Hier in Deutschland wird das seitens der Göring-Jünger ja mit "Hege" euphemisiert.
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Benutzeravatar
Steve Lenz
 
Beiträge: 3162
Registriert: 05.12.2005 14:18

Beitragvon Blattspitze » 13.07.2009 10:47

Ich als Nicht -Jäger möchte dennoch zu bedenken geben, dass nach meinen Infos erfahrene Jäger nach einem das Tier nicht sofort tötenden oder bewegungsunfähig machenden Treffer ebenfalls nicht sofort nachsetzen sollten, sondern absolut ruhig (!) verharren und das Tier zur Ruhe kommen lassen müssen. Dies deshalb, weil die Beute sonst noch über wesentlich weitere Distanzen fliehen kann. Aus ethnographischen Berichten ist bekannt, das angeschossene Beute von Jägern machmal tagelang verfolgt wurde.
Als bereits von einem lodentragenden Freizeit-Jäger (Zahnarzt) beschossener (Zum Glück gings vorbei) mit jagenden Bekannten darf ich beitragen, dass in Deutschschland häufig angeschossenes Wild verletzt durch den Wald hetzt. Geredet wird dagegen immer über den Blattschuss. Aber genau so ist eben die Jagd und das Verhalten der Jäger. Der tatsächliche Tod und das Töten ist in unserer Gesellschaft so stark tabuisiert und nur als falsche künstliche Konserve im TV erhältlich, so dass uns dergleichen "authentische" Bilder betroffen machen.
Wie anders als Lachen wäre wohl die Reaktion von hungrigen Jägern, die auf den Jagdertrag angewiesen wären?
Allerdings ist der Fleisch-Einkauf im Supermarkt irgendwie genauso zynisch...
Marquardt
Das edle Waidwerk: Der gezielte Schuss aus dem Hinterhalt.
Benutzeravatar
Blattspitze
 
Beiträge: 2584
Registriert: 17.11.2007 17:38
Wohnort: Hamburg

Beitragvon ulfr » 13.07.2009 11:02

Blattspitze hat geschrieben:dass in Deutschschland häufig angeschossenes Wild verletzt durch den Wald hetzt.


Das kann ich aus eigener mehrfacher Erfahrung (auch als Nichtjäger, aber Treiber und Zuhörer) nur bestätigen. Wer gibt auch schon gern zu, dass er ein "tiefes Blatt" (z.B. Maschinenraum, aber nicht tödlich) geschossen hat.
Nach einem nicht letalen Treffer einen Moment zu warten, um die Beute nicht noch weiter aufzuscheuchen, ist ok, aber m.E. ist hier, anhand der Lichtverhältnisse erkennbar, zwischen Anschweißen und Nachsuche ein langer Zeitraum vergangen, so dass ich eher denke, den beiden war mehr daran gelegen, den Speer wiederzukriegen bzw. seine Wirkung zu sehen als das Schwein zu finden und ihm ein sauberes Ende zu bereiten. Ohne Hunde sowieso recht aussichtslos...

Und lachen und mich freuen würde ich (erst) dann, wenn das Tier wirklich tot ist und mir schon das Wasser im Mund zusammen läuft.

Der Film wirkt auf mich nicht so, dass hier Profis am Werk waren.
Benutzeravatar
ulfr
Site Admin
 
Beiträge: 5321
Registriert: 05.04.2006 13:56
Wohnort: Wetterau

Beitragvon Steve Lenz » 13.07.2009 11:09

Allerdings ist der Fleisch-Einkauf im Supermarkt irgendwie genauso zynisch...


Da hast Du allerdings Recht! Deswegen gehe ich zu einem Metzger mit Hausschlachtung. :wink:

Ich als Nicht -Jäger möchte dennoch zu bedenken geben, dass nach meinen Infos erfahrene Jäger nach einem das Tier nicht sofort tötenden oder bewegungsunfähig machenden Treffer ebenfalls nicht sofort nachsetzen sollten, sondern absolut ruhig (!) verharren und das Tier zur Ruhe kommen lassen müssen. Dies deshalb, weil die Beute sonst noch über wesentlich weitere Distanzen fliehen kann. Aus ethnographischen Berichten ist bekannt, das angeschossene Beute von Jägern machmal tagelang verfolgt wurde.


Auch das ist klar. Aber die Reaktion der beiden Wannabees spricht dennoch Bände!
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Benutzeravatar
Steve Lenz
 
Beiträge: 3162
Registriert: 05.12.2005 14:18

Beitragvon Wandalstouring » 13.07.2009 11:22

Da fehlt mir der Hund um das Tier bis zum Ende zu verfolgen und danach die Wunde zu untersuchen um wirklich einen Nutzen aus der Sache zu ziehen. Ich habe selber geschlachtet und bin ich der Meinung, dass vielleicht ein bißchen mehr Waffentraining gut für die beiden wäre, weil es moralisch erstrebenswert ist einen schnellen Tod herbeizuführen.
Wandalstouring
 

Beitragvon Steve Lenz » 13.07.2009 11:27

Ich habe selber geschlachtet und bin ich der Meinung, dass vielleicht ein bißchen mehr Waffentraining gut für die beiden wäre, weil es moralisch erstrebenswert ist einen schnellen Tod herbeizuführen.


Das kommt noch dazu.

In den USA muss man übrigens keine staatliche Ausbildung ablegen, um jagen zu dürfen. Man muss ja stellenweise nicht mal eine Waffe kaufen! Es reicht, wenn man in diversen Staaten ein Konto eröffnet, als Goody gibt?s eine Remington870-Schrotflinte (Halbautomat)! :roll: Dann noch die hunting license gekauft und schon geht?s los.

Bei solchen Umständen ist klar, dass die Amis keinen Bezug zur Jagd an sich haben. Bis auf wenige Ausnahmen!
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Benutzeravatar
Steve Lenz
 
Beiträge: 3162
Registriert: 05.12.2005 14:18

Beitragvon Steve Lenz » 13.07.2009 13:37

Ich seh den Hirschen nicht lachen:

http://www.youtube.com/watch?v=J8lDBKApM0U

Ihr?
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Benutzeravatar
Steve Lenz
 
Beiträge: 3162
Registriert: 05.12.2005 14:18

Re: Schweinejagd mit Speerschleuder

Beitragvon Blattspitze » 18.08.2018 01:49

Hier gibt es jemand, der relativ professionelle Videos von seinen Jagderlebnissen mit rekonstruierter Speerschleuder und steinspitzenbewehrten Speeren präsentiert. Auf seiner Website benennt er dies auch mal als "experimental archaeology", naja ...
Auf die übrige US - Jägerschaft dürfte das Fehlen der dort sonst üblichen martialischen Tarnkleidung sicher irritierend wirken, aber offensichtlich lässt sich auch mit orangem T shirt erfolgreich jagen.
Waffen-Herstellung, Spuren während des Aufspürens und die Tierzerlegung werden kurz angerissen.
Empfindliche Seelen bitte nicht angucken, hier werden wilde Tiere getötet:
https://www.youtube.com/watch?v=vSFQA_Z2vV4
https://www.youtube.com/watch?v=U8bHhhI__Ow
Speerfischen:
https://www.youtube.com/watch?v=l09LY3IsFU8
"Der Jammer mit den Weltverbesserern ist, daß sie nicht bei sich selber anfangen." Mark Twain
Benutzeravatar
Blattspitze
 
Beiträge: 2584
Registriert: 17.11.2007 17:38
Wohnort: Hamburg

Re: Schweinejagd mit Speerschleuder

Beitragvon TZH » 19.08.2018 18:41

Ich mags. Unsere europäische Wildschweine halt ich aber gefährlicher, doch speerfischen mit atlatl würde ich gerne mal machen.
Benutzeravatar
TZH
 
Beiträge: 754
Registriert: 28.02.2008 16:01
Wohnort: Domoszló, Ungarn


Zurück zu Speerschleuder, Pfeil & Bogen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste