Steine woher?

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Steine woher?

Beitragvon Lahntaler » 05.07.2012 12:49

:10: Liebe Forumsmitglieder,
aller Anfang ist schwer.
:10:
Ich habe gerade das Problem. dass ich einen Steindechsel herstellen möchte, und ich nicht weis wie ich an geeignetes Steinmaterial kommen. Bei mir in der Gegend gibt es viel Diabas, das werde ich in Kürze ausprobieren.

Nun habe ich im Buch von Seeberger "Steinzeit selbst erleben" gelesen, das man Steinkiesel aus den Alpenflüssen nehmen kann. Da fahre ich demnächst hin in den Urlaub.

Hört sich gut an aber wie erkennt ich an Ort und Stelle denn an einem runden Flusskiesel ob es Amphibolit, Serpentinit, Aktinolith-Hornblendeschiefer, Lydit ist.

Es hört sich für mich als Laien schon fast so an:
Suche dir einfach einen schmalen ovalen Stein aus und picke und schleife ihn in entsprechende Form und schaue mal was bei raus kommt.
Vielen Dank für Eure Antworten.

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Re: Steine woher?

Beitragvon Trebron » 05.07.2012 17:32

Zitat Lahntaler:

Es hört sich für mich als Laien schon fast so an:
Suche dir einfach einen schmalen ovalen Stein aus und picke und schleife ihn in entsprechende Form und schaue mal was bei raus kommt.
Vielen Dank für Eure Antworten.


So haben die "Altvorderen" auch angefangen, denn da gab es diese Bezeichnungen noch nicht und da wurde wohl alles mal probiert !
Aber rede mal mit einem "Grabsteinhersteller", die haben solches Gestein, unter Umständen als Platten !

Viel Spaß :mammut2:
Zuletzt geändert von Trebron am 06.07.2012 08:01, insgesamt 1-mal geändert.
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
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Re: Steine woher?

Beitragvon FlintMetz » 05.07.2012 19:07

Amphibolit, Serpentinit, Aktinolith-Hornblendeschiefer
... na, das hört sich doch alles ganz gut an!
Das Problem an der Sache ist, er darf nicht zu hart sein, sonst schleifst Du Dir am Anfang einen Affen.
Zu weich ist aber auch nichts, wenn Du das Stück dann später auch verwenden willst.

U.U. bleibt Dir am Anfang wirklich nur das Ausprobieren. Ich wüsche Dir schon mal viel Spaß und Erfolg :)

Schöne Grüße...

Robert
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Re: Steine woher?

Beitragvon ulfr » 06.07.2012 08:30

Genau - einfach mal auf dunkelgrüne bis schwarze Gesteine achten und diese anschlagen. Ist der Bruch feinkörnig und der Stein ohne Störungen - Risse, große andersfarbige Adern - mitnehmen und ausprobieren.
Und vielleicht vorher im Netz mal nach Bildern dieser Steine suchen, dann hast Du schonmal eine ungefähre Vorstellung, wonach Du suchen musst. Leider hab ich momentan wenig Zeit, sonst würde ich hier ein paar Bilder einstellen, aber dazu müsste ich meine Rohmaterialsammlung umräumen und Fotos machen :2:

Viel Glück und viel Spaß!
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Re: Steine woher?

Beitragvon Bach » 07.07.2012 09:27

Ich halte es für angebracht, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass ein Teil der in Frage kommenden Gesteine asbestverdächtig sind. Ich bin in Mineralogie zu wenig bewandert, um die einzelnen Gesteine gegeneinander abgrenzen zu können oder mehr über den Asbestgehalt aussagen zu können (weiterführend darf hier an die Wikipedia verwiesen werden z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Amphibolgruppe#Vorsichtsma.C3.9Fnahmen). Ich habe mir angewöhnt, um Asbestverdächtiges einen grossen Bogen zu machen und wenn sich die Arbeit damit als unvermeidlich erweist ausschliesslich nass zu arbeiten (schleifen, sägen etc). Es liegt mir fern, hier Panik zu verbreiten aber da dieser Beitrag öffentlich ist, versteht es sich von selbst, dass ich von der Bearbeitung asbesthaltigen Materials grundsätzlich abrate.

Grüsse
Andreas
Bach
 

Re: Steine woher?

Beitragvon Leberopal » 08.07.2012 13:20

Hallo .
Bei uns gibt es zu Beispiel den Serpentinit an Inn ( Fluss )
Auch teilweise sehr schöne auf den Äckern ( Inn nähe)
Mich beeindruckt jedesmal dieser schöne grünliche Stein .
Durfte eine Zweischneidige Lazetaxt aus dem Material finden !
Die erste Hälfte 1993 und die Zweite Herbst 2011.

mfg Fredi
Dateianhänge
PC070018.JPG
Zuletzt geändert von Leberopal am 09.07.2012 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
Leberopal
 

Re: Steine woher?

Beitragvon ulfr » 09.07.2012 09:15

Bach hat geschrieben:Ich halte es für angebracht, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass ein Teil der in Frage kommenden Gesteine asbestverdächtig sind.


Danke für den Beitrag, Andreas, in der Tat sind wohl besonders Amphibolite asbesthaltig.
Grundsätzlich gilt bei der Arbeit mit Steinen aller Art, dass die Stäube der Gesundheit nicht gerade zuträglich sind, egal ob mit der Flex oder dem Klopfstein bearbeitet, Feinstaubmaske (und zwar kein Kinderspielzeug aus dem Baumarkt, sondern Profi-Geschirr) ist genauso unerlässlich wie das Wechseln der Kleidung nach getaner Arbeit.

Schönes Teil, Fredi, und besonders schön die Tatsache, dass Du die beiden Einzelteile in zwei Jahrtausenden gefunden hast!
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Re: Steine woher?

Beitragvon Lahntaler » 09.07.2012 20:31

Vielen Dank für die vielen tollen Gedanken.

Besonders auch die gesundheitlichen Aspekte sind wichtig. Ich habe aus anderen Quellen z.B. auch erfahren, dass Diabas asbesthaltig ist.

Ich werde von meinen Erfahrungen berichten.
bis bald
Lahntaler
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