Bruce Bradley`s Website

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Beitragvon Blattspitze » 02.02.2011 14:33

Hier für alle Steininteressierten eine Empfehlung:
http://www.primtech.net/

Da lassen sich unter downloads echte Klassiker herunterladen, neben legendären Arbeiten von ihm selbst auch "Le Solutreen en France" von Smith (Achtung 260 MB, schluck ...) mit den wunderbaren Artefakt-Zeichnungen von Laurent.

Schön anzusehen aber auch die sehr gut fotographierten Dalton Points der Sloan site, etwas für echte Druckretuschen - Freaks. Beispiel:
BildBild

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Beitragvon ulfr » 02.02.2011 16:05

*Stammel ....*

Links unten erinnert an skandinavisches Neolithikum:

"Wie, Ihr wollt Euch hier niederlassen??"

der Altmeister hat mir mal solch eine Speerspitze vermacht
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Beitragvon Blattspitze » 03.02.2011 09:31

Hallo Ulfr,
zu den großen Spitzen mit gezackter Schneide aus der südskandinavischen "Dolchzeit" habe ich in einem der letzten Offa Bücher gelesen, das es irgendwo in DK (nahe Saarup?) einen Fundplatz in direkter Ostseenähe gibt, wo zahlreiche überwiegend bruchstückhaft erhaltene derartige Spitzen auf engstem Raum gefunden wurden. Der Autor vermutet daher, das es sich um "spezial"- Spitzen für Verarbeitung oder die Jagd auf große Seesäuger handelt.
Interessant oder?
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Beitragvon Blattspitze » 03.02.2011 10:01

Was ,mir grade auffällt, sind die Dalton-Spitzen regelhaft beginnend von links unten im Uhrzeigersinn umlaufend gedrückt worden? Das wäre die gleiche Vorgehensweise wie bei spätneol. Fischschwanzdolchen?
Tradition, Händigkeit oder was kann der Grund dafür sein?
Bild
(L.:26cm)
Quelle: Lithiccastinglab.com
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Beitragvon ulfr » 03.02.2011 11:57

Händigkeit und Arbeitshaltung, vermute ich. Ich arbeite bei Pfeilspitzen immer von der Basis zur Spitze hin, der Grund ist, dass Harm es mir so erklärt hat. Wenn eine Retusche an der Basis nicht so schön rauskommt, dann hat man das meist nach zwei, drei weiteren Abdrückvorgängen "repariert". An der Basis fällt sowas weniger auf als an der Spitze. Bei meinem Spitzen sieht man das - die Abdrücknegative laufen immer von der Kante leicht schräg nach oben zur Spitze hin. Das hängt von der Handhaltung ab.
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Beitragvon Blattspitze » 03.02.2011 13:37

Händigkeit und Arbeitshaltung, vermute ich. Ich arbeite bei Pfeilspitzen immer von der Basis zur Spitze hin, der Grund ist, dass Harm es mir so erklärt hat

... hihi, also bei Dir ist es schon mal "Tradition"
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Beitragvon ulfr » 04.02.2011 09:19

Nicht wirklich, denn mit Druckretuschen hab ich begonnen, da kannte ich Harm noch gar nicht, sondern nur seinen Aufsatz im Katalog zur ExpArch-Ausstellung. Anhand der paar Zeichnungen hab ich einfach angefangen. Daraus resultiert die etwas seltsame Art, wie ich das Werkstück halte. Und zu Beginn hab ich immer gegen den Uhrzeigersinn im Kreis retuschiert, bis Harm mir eben sagte, dass es effektiver geht. Also nur halbtraditionell. Aber Deine Bemerkung stimmt, in unserem Metier bildet sich natürlich eine Tradition heraus bzw. viele einzelne.
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Beitragvon Manu » 04.02.2011 09:50

Ich hätte mal noch eine Frage zu den stark gezackten Speersitzen. Ist das nur eine "andere Art" der Speerspitzen oder hat das stark gezackte noch einen Vorteil/Nachteil gegenüber der glatten Kanten der Speersitzen?

"Wir lassen uns hier nur nieder, wenn ihr auch gezackte Speersitzen macht :? "
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Beitragvon ulfr » 04.02.2011 10:16

Aufgrund der Größe dürfte es sich um Speerspitzen gehandelt haben. Die Zacken verursachen sicher schwere, stark blutende Wunden, man vermutet, dass sie in erster Linie gegen Artgenossen eingesetzt wurden, deshalb mein etwas flapsig verklausulierter Zusatz "Wie? Ihr wollt Euch hier niederlassen?"
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Beitragvon ulfr » 04.02.2011 11:18

Blattspitze hat geschrieben: Fundplatz in direkter Ostseenähe - "spezial"- Spitzen für Verarbeitung oder die Jagd auf große Seesäuger


Ich weiß ja nicht .... für Seesäuger braucht man eher ein Projektil, das sich festhakt, Harpune o.ä., sonst ist das schmackhafte Teil ja untergetaucht und wech... Ob Robben in der Ostsee an den Steilküstenstrand kommen wie auf den Seehundsbänken in der Nordsee, weiß ich gar nicht, ich weiß nur, dass sie auf Sandbänken weit draußen im Wasser liegen, z.B. Anholt oder Læsø.

Wäre es nicht eher dem guten Zugang zum Rohmaterial geschuldet, wenn ein solcher Werkplatz an der Küste liegt ...?
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Beitragvon Blattspitze » 05.02.2011 14:54

Also, bei der Beispiel-Dalton wurde die linke Kante zur Spitze hin, und die rechte Kante zur Basis hin gedrückt. Die rechte Kante scheint mir in drei "Serien" gearbeitet, - kann mich aber auch täuschen.

BildEdit oderBild?

Die bequemste Art für einen Rechtshänder, bei einer der von uns heute verwendeten, ähnlichen Arbeitshaltung?

Zu den südskandinavischen Spitzen:
Also ein Werkplatz war das bei Sarup nicht, eher ein Schlachtfeld, wenn man Ulfr`s Vermutung als Waffe folgt. Die dortigen Spitzen waren wohl keine Halbfertigprodukte, sondern Bruchstücke fertiger Spitzen. Bei den großen und sehr arbeitsaufwändigen Spitzen habe ich manchmal Zweifel, ob das alles Wurfgeschosse sein müssen.
Was ist mit einer Schneidefunktion? Für die Zerlegung von Walen könnten die doch durchaus geeignet sein?
Zuletzt geändert von Blattspitze am 05.02.2011 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Trebron » 05.02.2011 15:03

So in der Art : ?

Bild

Griffform ist ja austauschbar.



.....
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Beitragvon Blattspitze » 05.02.2011 15:13

Also mit kurzen Griff? Ja vielleicht, ist aber freie Phantasie/Spekulation.
Ansonsten schöne Arbeit, Trebron.


Hier ein Teil der 45 gezähnte Spitzen - Stücke von dem Sarup-Fundplatz:
Bild

(Quelle: Titelbild
http://ipna.unibas.ch/archbiol/pdf/2008 ... r_Offa.pdf)
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Beitragvon Trebron » 05.02.2011 16:31

Wie auch immer, so was brauch ich noch !

Sind bei diesen 45 Teilen auch welche die von der Bruchfläche her zusammen passen ?
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