Ich habe Deinen Beitrag mal abgetrennt, weil es hier um ein neues Thema geht.
Die Dreule ist eine Erfindung aus dem Mittelalter, soweit ich weiß. Das Prinzip ist relativ einfach und könnte auch wesentlich länger bekannt sein, allein der Nachweis ist schwierig wie so oft bei Holzgeräten.
Für Kalksteinperlen benutze ich Dickenbännli-Bohrer, aber auch aus der Hand, ohne weitere Hilfsmittel. Dauert ein bisschen, ist aber zuverlässig. Mit etwas Übung hält sich auch der Verschleiß durch Bruch in Grenzen.
Eher als eine Dreule könnte ich mir einen Fidelbogenbohrer vorstellen, der ist aus ethnologischen Zusammenhängen bekannt, z.B. Inuit, wobei hier das Oberlager eine Knochenplatte bildet, die mit den Kinn oder dem Mung gehalten wird, damit beide Hände zum Arbeiten frei sind. Hat obendrein noch den Vorteil gegenüber der Rennspindel, dass man wesentlich mehr Druck ausüben kann.
Archäologisch (für die Steinzeit) nachgewiesen ist leider beides nicht.
Mein verstorbener Freund und Kollege Fritz Seeberger hat ganz sinnreich ein Spannfutter für die Dickenbännlis konstruiert, er hat eine runde Geweihstange an einem Ende kreuzweise eingeschnitten und am anderen Ende mit der Bohrstange verbunden. Zum Einspannen platziert man einen Bohrer zwischen die 4 Spannbacken und schiebt dann von oben einen massiven Geweihring außen über die Spannbacken, bis der Bohrer festsitzt. Ohne Klebstoff, ohne Sehnenwicklung, schneller Werkzeugwechsel, lange Lebensdauer, präzises Arbeiten möglich - leider nicht nachgewiesen