Fein!
Das Stück, das Du gefunden hast, ist meiner Meinung nach eine einfache Klinge mit relativ hohem Querschnitt. Beim untersten Bild liegt der Punkt, von wo aus die Klinge von einem Feuersteinkern abgetrennt worden ist, rechts.
Auf dem zweituntersten sieht man rechts den Schlagkegel oder
bulbus, er ensteht, wenn die Klinge abgeschlagen wird,
http://de.wikipedia.org/wiki/Abschlag_% ... 4ologie%29
desgleichen auf der ganzen Klinge die Wallnerlinien.
Auf jeden Fall (von hier aus der Ferne betrachtet) ist das Ding anthropogen.
Erstaunlich ist die Farbe. Um Obsidian, also schwarzes vulkanisches Glas, kann es sich kaum handeln, denn das kommt an der Ostsee nicht natürlich vor.
Drei Möglichkeiten:
1) Die Klinge hat sehr lange im Schlamm gelegen und ist eingefärbt worden.
2) Es handelt sich um schwarzen Flint, der müsste aber im Licht durchscheinend sein. Das kannst Du mal prüfen, Kunstlicht und Foto täuscht oft den Augenschein.
3) Jemand Neuzeitliches hat die Klinge beim Bearbeiten von Obsidian am Strand liegen lassen. Das wäre aber ungewöhnlich, denn wenn wir am Strand arbeiten, verwenden wir in der Regel Flint aus örtlichen Vorkommen.
Ob die Klinge alt ist, kann ich nicht sagen. Wenn es sich um schwarz durchgefärbten Flint handelt, dann liegt sie schon lange im Boden, dann könnte sie alt sein, frühestens etwa 10.000 Jahre und spätestens bronzezeitlich, das wäre für den Fundort alles wahrscheinlich. Da sie unbearbeitet ist, lässt sie sich auch typologisch nicht einordnen. Auf keinen Fall ist es ein Faustkeil, der sieht ganz anders aus.
Blattspitze, was sagst Du dazu??