Neue Flintbearbeitungsgeräte

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Beitragvon ulfr » 03.02.2009 19:23

Thomas Trauner hat geschrieben: hat das nicht auch Auswirkungen auf die Qualität des Werkzeuges ?


Die Qualität, genauer gesagt die Härte oder Standzeit (also die Zeit, die es scharf ist) müsste eigentlich genau genommen geringer werden, denn das Rohmaterial lässt sich leichter bearbeiten, d.h. es reagiert besser auf Druck oder Schlag, und das wiederum bedeutet, dass auch die Werkzeuge anfälliger für mechanische Beanspruchung sein müssten...?!? Kommt drauf an, was Du damit machen willst, einer Pfeilspitze ist es wahrscheinlich egal, ob sie sich bei einem Aufprall in 2 oder 3 Stücke zerlegt, bei einem Stichel oder Schaber wäre das schon was anderes.

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Beitragvon Thomas Trauner » 04.02.2009 09:12

Genau das geht mir durch den Kopf....andererseits lässt sich ein Werkzeug vielleicht auch besser nachdrücken.
Wahrscheinlich, wie oft, auch ein wenig Geschmackssache des Handwerkers.

Th.
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Re: Schwarzes Gestein

Beitragvon Trebron » 05.05.2009 09:07

Trebron hat geschrieben:Hallo "Steinspezialisten"

Von meinem Besuch auf Helgoland, habe ich einen Brocken rabenschwarzes Gestein mitgebracht.
Schon beim Aufheben dachte ich wow ist der schwer für die Größe.
Das Zeug liegt tonnenweise unter den Anlegestellen der Bördeboote als Küstenschutz.
Bruchfläche glimmerartig glänzend. Ich habe mal mit einer Stahlbürste den anhaftenden Sand abgebürstet, da hat das Funken geschlagen !!!
Es sind auch anhaftende Rostpartikel dran, die mit der Bürste nicht weg gehen.
Ich habe den Brocken mal gewogen 780 Gramm.
Im Vergleich dazu ( in etwa von der Masse her ) wiegt Feuerstein von dort 600 Gramm.
Andere Experimente habe ich noch nicht gemacht.
Was könnte das sein ?

Ich kann auch mal ein Stückchen abschlagen und an den Fachmann verschicken.

Gruß

Trebron


Möchte nochmal auf dieses "Gestein" zurück kommen:
Dieser Tage habe ich den Brocken einem Bekannten gezeigt, er meinte, das wäre "eisenhaltig" ! Versuch mit einem Magneten: tatsächlich, der Magnet spricht darauf an, schwach, aber man spürt den Zug.

Trebron, der immer noch nicht weiß, was das ist.
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Beitragvon Blattspitze » 05.05.2009 21:26

Trebron, wie brauchen gute Fotos, nach Helgoland fahre ich jedenfalls nicht so schnell.
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Beitragvon Trebron » 06.05.2009 06:24

OK, werde mein Bestes versuchen, oder ich lasse sie bei mir auf der Dienststelle von unserem Spezialisten machen.

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Beitragvon Blattspitze » 08.08.2009 16:13

Ich habe im Urlaub viel gepökert und wieder mit meinen ägyptischen Schlaggeräten probiert. Mit dieser Handhaltung habe ich das bifaziale Messer mit einer Dicke unter 1 cm hinbekommen.

Bild
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Beitragvon ulfr » 09.08.2009 09:39

Hochinteressant, ich hab ja schon am Strand zugeguckt, wie Ihr mit dem Ding hantiert.
Ich hab gestern eine ganz annehmbare Sichel hingelegt ...
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Beitragvon Kurt A. » 09.08.2009 11:24

Zeigen, Ulfr !!! Will sehen! :wink:
:D
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Beitragvon Blattspitze » 09.08.2009 12:35

Zeigen, Ulfr !!! Will sehen!

Ulfr, ich will auch sehen!
(Kurt hat, glaub`ich, auch was zu zeigen??)

Hochinteressant, ich hab ja schon am Strand zugeguckt, wie Ihr mit dem Ding hantiert.

Ich erinnere mich gar nicht, die dort benutzt zu haben. Kurt und ich haben gerade eine email Diskussion über die Dinger, er ist eher skeptisch über die korrekte Darstellung der Bearbeitungstechniken und -Werkzeuge in den Wandmalereien und ihre Übertragbarkeit, während ich glaube, dass einiges richtig dargestellt wurde.
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Beitragvon ulfr » 10.08.2009 09:02

Uuuund bitte!

War nur ein "Och, da liegt ja noch ein Stück Flint rum"-Erzeugnis, ist nicht besonders schön geworden, braucht an der Schneidenseite noch eine Überarbeitung mit dem Druckstab, aber mit guten 11 mm Dicke schon ganz brauchbar:

Bild

Doch, Marquardt, Andreas hat mit Deinem Kupferschläger am letzten? Tag rumgespielt, da warst Du noch ganz platt ...
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Beitragvon Trebron » 10.08.2009 09:16

Ulfr, sei doch nicht so bescheiden, für mich ist die sehr schön, ich wünschte, ich würde das schon beherrschen !
(ganz neidisch guck !)

@ Marquardt: wie lang / dick / schwer ist dieser "Kupferschläger" ?
Im Vergleich mit Deinem Daumen schätze ich mal so 2,5 x 8 cm ?

Gruß

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Beitragvon ulfr » 30.09.2009 07:56

Eine Freundin hat auf einer Exkursion nach Muränien im Museum in Sibiu diese "Flintklingenmaschine" entdeckt. Das Teil war in einer Vitrine ausgestellt, sie hat es also nicht in Aktion gesehen. Ich frage mich nun, ob das wirklich funktionieren kann oder ob es nur eine Bild gewordene Mutmaßung ist. Leider kann man auch nicht erkennen, ob die Kerne und Klingen alt oder neu sind bzw. ob beides zuammengehört, d.h. ob die Maschine überhaupt schon mal in Betrieb war....
Es erschließt sich mir z.B. nicht, wie der Kern fixiert worden sein soll bzw. ob und wie man ihn zum Abtrennen der nächsten Klinge weitergedreht hat??

Bild
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Beitragvon Trebron » 30.09.2009 10:56

Sieht von der Technik her interessant aus, da hilft nur Nachbau und Versuch.
Die Anbringung des Druckdorns scheint mir etwas labil, ein seitliches Abrutschen ist mE vorprogrammiert.
Das Knochenteil:
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=3069
ist ja auch nur zum Bearbeiten eines Stückes bestimmter Größe geeignet. Wird es kleiner, muss unterfüttert werden, weil sonst der Winkel nicht mehr hinkommt.

Ansonsten: riesig ist des Knapperers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft :D

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Beitragvon PGeiger » 30.09.2009 16:25

Anscheinend soll der Versuchsaufbau von dem Gerät aus Stüropor sein aus gründen des Gewichtes in der Ausstellung. Also zumindest ist DIE so nicht benutzt worden. Über andere solche Versuchsaufbauten weis ich allerdings auch nichts...
PGeiger
 

Beitragvon LS » 30.09.2009 17:20

Hallo,
zur Genese von nordischem Senon-Flint hab ich mir auch mal Gedanken gemacht (wen?s interessiert):
http://www.uf.uni-erlangen.de/publikati ... sleben.pdf
(im PDF S. 95-100 = S. 85-90 im Buch)

FRAGE:
Ich möchte gern auf den für mich hochinteressanten Link am Start des Beitrags kommen:
Wer hat denn vielleicht Erfahrungen mit solch gerundeten KUPFERHÄMMERN? siehe Abbildungen im Link. Scheinen mir zum direkten Schlag sehr geeignet auszusehen. Bei Abwurfflächen von Rothirschgeweihen hat es mich immer geärgert, dass die ideale Rundung so schnell kaputt geht beim Schlagen.

Gruß Leif
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