Herstellungsstadien ? - Bilderserie

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Herstellungsstadien ? - Bilderserie

Beitragvon Blattspitze » 19.10.2008 20:36

Hier mal eine Auswahl von Bildern, die zeigt, wie sich aus einem Rohling aus ?blauem Falster-Flint? (B. Madsen) ein Typ III Flintdolch entwickelt. Die Breitseite ist immer die gleiche. Der amerikanische ?Großmeister? Errett Callahan unterteilt die Herstellung in 7 ?Stages?.
Stage 1 wäre die Beschaffung des unbearbeiteten Rohmaterials.
Diese erfolgte bei mir am Strand, wo ich auch bereits
Stage 2, die erste Vorbereitung mit groben Schlägen mit einem Schlagstein ausführte, also das ?rough out? vornahm. Demnach beginnt die Bilderserie mit dem Ergebnis von Stage 2:
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Die von Callahan definierten Stadien 3-6 sind für mich schwer voneinander abgrenzbar. Ich sehe das ganze eher als fließendes Kontinuum. Stadium Nr. 7 wäre bei Callahan auch das Ausführen des beidseitigen mittigen Ziergrates. Ich bereite dies jedoch schon von Anfang an mit vor. Für das Griffende nutze ich fast ausschließlich die indirekte weiche Technik (?Punchtechnik? nach J. Weiner) mit (?meißelartigen?) Geweih- und Kupfer-Zwischenstücken. Das Blatt wird dagegen mit direkt weicher Schlagtechnik mittels Geweihschlegeln und Kalksteinen bearbeitet.
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Wahnsinn

Beitragvon Trebron » 20.10.2008 07:40

Herrlich, wooooo kriegt man so schöne Roh-Stücke her ? Abgesehen von dem Dolch (sabber sabber ), wäre ich schon um die Abfall-Abschläge froh!
Mein Wunsch wäre es, mal bei einer solchen Arbeit zuschauen und auch was fragen zu können. Videoclip ist schön, gibt aber keine Antwort :oops:

Respektvollen Gruß

Trebron
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Beitragvon Steve Lenz » 20.10.2008 20:09

Ge-ni-al! :D
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Beitragvon ulfr » 20.10.2008 20:13

stammel....

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Beitragvon Nordgau » 20.10.2008 20:25

Du trägst Deinen Namen zurecht!
Ein exquisites Teil.
Mich wundert oft wie sich die jungpaläo- und neolithischen Fertigungstechniken ähneln- obwohl so viele Jahrtausende dazwischenliegen.
Nordgau
 

Beitragvon Blattspitze » 21.10.2008 08:27

Danke Freunde, das heftigste war hierbei übrigens das Fotografieren, das den Arbeitsfluss unterbrochen und verlängert und mir zusätzlichen Stress verursacht hat.

Das Rohmaterial stammt vom Brodtner Ufer.

Die Fertigungstechniken ähneln sich, weil es eben alles Physik ist. Aber Du spielst sicher auf die evolutionistische Ebene an, wonach sich alles vom einfacheren zum komplexeren hin entwickeln sollte. Dabei finde ich ja die schönen Blattspitzen aus z.B. Ranis besonders interessant. Wenn diese mittelpaläolithisch sind, also vom Homo Sapiens Neanderthalensis stammen sollten ...
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