"Ein Bronzestreif am Horizont" Begleitprogramm

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"Ein Bronzestreif am Horizont" Begleitprogramm

Beitragvon S. Crumbach » 22.10.2007 15:56

Am Sonntag 21.10.07 fand im Begleitprogramm zur Ausstellung ein Aktionstag statt.
Der Verein Projekte zur lebendigen Geschichte war mit 3 Mitgliedern vor Ort. Schwerpunktthemen war Kleidung und Sachkultur der späten Hallstattzeit - besonders aber Kleidung und Textilen.

Zur Austellung habe ich 2 komplette Trachten und diverse andere Dinge als Leihgaben beisteuern dürfen.

Neu war gestern meine Tracht der älteren HEK. Die Textilen müssen nochmal überarbeit werden. Die Metallbestandteile hat Sebastian Krieger


gefertigt und damit ein weiteres Mal eine unvergleichliche Qualität geschafft. (und schnell, zuverlässig und nett natürlich :wink: )

Hier ein paar Eindrücke:
Bild

Trageweise an einem brettchengewebtem Band, mit Spranghaarnetz (vergl. Publikationen M. Hald und H.J. Hundt)
Foto Aisling

Gruppenbild:
HP und Sylvia Crumbach
Aisling

Bild

Foto: H. Becker
S. Crumbach
 

Beitragvon Steve Lenz » 22.10.2007 16:24

Sehr schöne tordierte Reifen, sogar gegenläufig!! Schick! Die haben in der HEK solche Reife tatsächlich als Schläfenringe verwendet??
Aus den Augen - aus dem Sinn.
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Beitragvon S. Crumbach » 22.10.2007 16:29

Ich befürchte das .........
S. Crumbach
 

Beitragvon Bridget » 22.10.2007 17:29

Hmm,

so aus dem hohlen Bauch heraus.

Wage ich Zweifel anzumelden.

*gaaanz klein mach und aufzeig*

So riesig wie die sind...
Könnten das nicht auch Halsreifen sein?
Die einfach nur neben den Kopf der Toten abgelegt worden sind?

Wenn ich mir vorstelle, mich mit diesen Dingern zu bewegen oder auch nur leichte Arbeiten(spinnen und co...) zu verrichten...
Die Ringe müssen doch nerven?
:oops: :oops: :oops:

LG
Bridget
 

Beitragvon S. Crumbach » 22.10.2007 17:36

Es gibt die Ringe auch auf Abbildungen, Bridged.

Bei Metallbestandteilen aus Metall zieht das Agument "die müssen doch nerven" leider nicht. Vergleichsbeispiel aus Indien oder Afrika ziegen, daß Arbeiten und Leben mit dem irresten Schmuck möglich ist.

2 Ringe sind prima zu tragen, bei 4 Ringen nervt das Geklingel. Außerdem sind die Ringe offen und lassen sich aushängen. (Das habe ich verschiedentlich gemacht .... :oops: )
S. Crumbach
 

Beitragvon marled » 22.10.2007 18:40

S. Crumbach hat geschrieben:
(Das habe ich verschiedentlich gemacht .... :oops: )


Ich denke, das ist auch durchaus vertretbar. In Bescheid sind Gräber gefunden worden, in denen die Wendelringe als zusätzliche Gabe auf dem Brustbereich abgelegt wurden, d.h. die Frauen haben sie nicht zwangsläufig getragen.
Ich habe bei meiner Bescheid-Darstellung klein angefangen mit Ringen, die so klein nicht gefunden wurden (Minimum sind 10cm Durchmesser, meine haben etwa 5 - 6cm); ich wollte es halt mal ausprobieren. Ich kann mir was schöneres vorstellen, werde mir aber dennoch in absehbarer Zeit größere machen lassen, sie gehören halt dazu!
Ich finde deine Kombination mit dem Sprangnetz sehr interessant, aber was hältst du denn von der Fundlage mit der Haarnadel seitlich vom Kopf?
Marled
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Beitragvon S. Crumbach » 22.10.2007 19:00

Finde ich auch nett. Ich trage eigentlich gern Haarnadeln um die Haare zusammen zustecken. Ich habe eine dieser großen, verzinnten Eisennadeln. Geht auch prima als Haarnadel.
S. Crumbach
 

Beitragvon Steve Lenz » 22.10.2007 19:12

Abwegig find?ich?s nicht, Ringe dieser Größe als Bestandteile eines Kopfschmuckes zu interpretieren, so ein Befund dazu vorliegt. Wenn ich da an diverse bronze- und früheisenzeitliche Kopfputze denke...
Aus den Augen - aus dem Sinn.
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Beitragvon Bridget » 22.10.2007 20:10

S. Crumbach hat geschrieben:Es gibt die Ringe auch auf Abbildungen, Bridged.

Bei Metallbestandteilen aus Metall zieht das Agument "die müssen doch nerven" leider nicht. Vergleichsbeispiel aus Indien oder Afrika ziegen, daß Arbeiten und Leben mit dem irresten Schmuck möglich ist.

2 Ringe sind prima zu tragen, bei 4 Ringen nervt das Geklingel. Außerdem sind die Ringe offen und lassen sich aushängen. (Das habe ich verschiedentlich gemacht .... :oops: )


Ok,
mit ner Abbildung wird auch für mich ein Schuh draus.
Im ethnologischen Bereich, hab ich auch schon, die schrägsten Schmuckaustattungen gesehen.
Die machten allerdings einen "leiseren" Eindruck. Oder es war etwas Stoff zwischen den Ohren und dem "Gebimmel".*Richtung Indien, Tibet schiel*

Hmmm, *überleg*
ob das auch für unseren Bereich in frage kommen könnte?
Wenn ich mir jetzt einen Schleier unter den Ringen vorstelle, würde es auf mich harmonischer wirken.
Du, weist ja, ich bin Laie.
Aber mein Bauchgefühl, sagt mir "Da knirscht was."
Lach jetzt bitte nicht, hat mich schon des öfteren vor ein paar bösen Recherchefehlern bewahrt.
(Ich hoffe mein Text bringt das was und wie ich es sagen möchte richtig rüber.
Im realen Gespräch, hätte ich jetzt ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen. Schließlich bist du die Expertin :wink: und ich kleines Licht :wink: wage es ohne große Sachkenntnis zu sagen das mein Bauchgefühl grummelt.)
:oops: :oops: *verlegen wind*

Neugierig
Bridget
 

Beitragvon Steve Lenz » 22.10.2007 20:20

Bridget, wir Neuzeitler sind ganz andere (viel breitere) Klangspektren gewöhnt. Wenn ich jetzt mal 3000 Jahre zurückgehe, dann dürfte das Klingen der Bronzeringe einen enorm tiefgehenden Eindruck auf mich (und auf andere) gemacht haben.
Aus den Augen - aus dem Sinn.
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Beitragvon Bridget » 22.10.2007 20:37

Steve L. hat geschrieben:Bridget, wir Neuzeitler sind ganz andere (viel breitere) Klangspektren gewöhnt. Wenn ich jetzt mal 3000 Jahre zurückgehe, dann dürfte das Klingen der Bronzeringe einen enorm tiefgehenden Eindruck auf mich (und auf andere) gemacht haben.


Bronze, hat ja auch einen sehr angenehmen Klang.
Son klingeling ab und an, ist was feines.
Hab hier mal ein bronzenes Windspiel vor dem Fenster gehabt, das klang sehr beruhigend. Bis Yanni es runtergeholt hatte. :( :twisted:

Silvia schrieb ja, das Ringe abnehmbar sind. Da kann man ja zwischen "Ausgehklingeln" und Stille wählen.

Was mich etwas verwundert und neugierig macht ist die schiere Größe der Ringe im Vergleich zum Kopf.

Mir kommt das so vor, als fehle da noch was.
Als wäre der Kopfputz unvollständig...

Wie gesagt, das ist einfach nur mein Bauchgefühl.
:oops: :oops:

LG
Bridget
 

Beitragvon R. Schumann » 22.10.2007 22:58

Es sagt ja auch niemand, dass totentracht gleich alltagstracht is
(also wenn das nach grabfunden rekonstruiert is)

MfG
R. Schumann
 
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Beitragvon S. Crumbach » 23.10.2007 05:05

Bridget, es gibt einen Schleier dazu, der über die Haube gelegt wird und von allein hält. So getragen finden sich einige Abbildungen auf diversen Situlen.
Das bringt mich auf den Einwand von R. Schumann....... Es hat also einige Abbildungen von getragenen Ringen, die sehr groß sind.

Außerdem hätten wir da noch eine sehr singuläre Dame aus Spanien:
http://www.uni-muenster.de/Rektorat/museum/am-122.htm
S. Crumbach
 

Beitragvon Turms Kreutzfeldt » 23.10.2007 06:47

Si, la Dama del Elche ... dazu gab es auch eine Reko vor kurzem, habe ich die hier mal vorgestellt ?
Ich bin der Schleuderer, der stets aufschreit und das mit Recht, denn alles was nicht schleudert, ist wert das es auch untergeht, so ist denn alles, was ihr Schleudern nennt, mein eigentliches Element...
nach Hildegunst von Mythenmetz, Erinnerungen
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Beitragvon Thomas Trauner » 23.10.2007 08:21

@turms: no, senor...

@Sylvia: Sehr schön. Unabhängig von der Darstellung auf Situlen, halte ich diese Trageweise schon für möglich. Wer schön sein will, muss leiden....es gibt in diesem Bereich nix, was es nicht gibt.....

Allerdings ist das Klingeln in den Ohren ein Detail, dass zwar eigentlich offensichtlich ist, mir aber nie in den Sinn gekommen wäre. Wieder ein kleiner Erfolg der rek.Arch....

Sehr schön, Frau Kollegin.
Ihr Dr. Tinnitus :D
Thomas Trauner
 

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