Gab es nicht schon mal solch eine Untersuchung, irgendwo rührt sich da was im Hinterkopf?
Science 11 February 1972:
Vol. 175 no. 4022 pp. 632-634
DOI: 10.1126/science.175.4022.632
Pressure Blades and Total Cutting Edge: An Experiment in Lithic Technology
Payson D. Sheets and Guy R. Muto
Abstract
Pressure techniques were used to remove 83 blades from a preformed obsidian core weighing 820 grams, yielding 17.32 meters of acute cutting edge. The blades represented 91 percent of the original weight (2.1 centimeters of acute cutting edge per gram of original material), thus demonstrating the efficiency of the pressure-blade techniques for the production of acute cutting edges.
Dieses alte Exp., das aber bloß die Effektivität von in Drucktechnik produzierten Obsidianklingen demonstriert hat, hat wohl in (zu) weit gefassten, oberflächlichen Vergleichen mit mittelpal. Grundformproduktion einige dazu bewogen dem vermeintlich "doofen" HN eine natürlich "schlechtere", unproduktivere Methode zu unterstellen.
Interessant in dem neuen Artikel u.a. der Hinweis auf die erf. Rohmaterialqualität, auf "Skill and experience of the knapper", der nach unausgesprochener Ansicht der Verf. wohl bei Klingenproduktion als höher eingeschätzt wird.
Für "Mikroklingen" steht eine höhere Produktivität ausser Frage.
Ob auch das Gewicht der Ausgangsknollen so einfach in Bezug zu der späteren netto Schneidenkantenlänge gesetzt werden kann, wie einer Argumentationskette der Autoren vorgeschlagen, wäre u.a. noch zu ergründen ...
Insgesamt jedenfalls ein sehr spannender Artikel für SiO2-Abhängige wie mich.