Re: "Graben für Germanien"
Verfasst: 13.03.2013 08:36
Hugo, überschätz mal nicht unser Alter und unseren Laienstatus (im ursprünglichen Sinne). Selbst ich hatte zwar als junger Mensch natürlich Kontakt zu Menschen, die noch 1975 stolz ihre Geschichten zur Partisanenjagd erzählten und es danach zu wohlbestallten Stützen der Gesellschaft brachten.
Als ich aber "zum Fach" fand, waren diese Gespenster allesamt schon nach Walhalla einberufen worden. Unmittelbar habe ich nur bei Fundakten und/oder Publikationen damaliger und späterer Mitglieder des Trägervereins mitunter einen Bezug fest. Erst letzthin zB eine 1938er Publikation zu La-Tene-zeitlichen Höhensiedlungen. Auffällig ist, dass zumindest in meinem "Kontaktbereich" mir (bislang?) keine Germanisierung nicht-germanischer Funde und Befunde auffiel. Irgendwie bereinigt wurde da nach 45 auch nix, ich spreche ja von den Originaldrucken oder Fundakten. Was nicht heissen soll, das unser Laden ein Hort urdemokratischer Überzeugungen gewesen sei. Allerdings ist im Einzelfall schwierig nachzuvollziehen, ob die Blut-und-Boden-Fans und echte mörderische Nazis (Stichwort SS-Karstgruppe) einfach Zugang zu den Beständen haben wollten oder ob sie aus der "Mitte des Vereins" stammten. Natürlich, wie immer, gabs beides. Gleichwohl mussten keine Bestände, Publikationen etc entnazifiert werden. Ausserhalb der Archäologie könnte man nóch vermuten, dass die "Völkerkunde" gewisse Anfälligkeiten hätte haben können, aber die waren dermassen in ihrem imperialen Bild festgegipst, ich glaube, die haben weder den Januar 33 noch den Mai 45 wirklich wahrgenommen. Wir wir ja wissen, ist die "Völkerkunde" ja erst spät in den 1970ern entrasst worden, manche Museen haben ihre Rassesäle recht spät geschlossen (nicht wahr, Herr Hofrat... ?) und ich möchte nicht wissen, ob der Neger an sich nicht noch in den hintersten Ecken des Magazins noch so seine Existenz fristet.
H
Als ich aber "zum Fach" fand, waren diese Gespenster allesamt schon nach Walhalla einberufen worden. Unmittelbar habe ich nur bei Fundakten und/oder Publikationen damaliger und späterer Mitglieder des Trägervereins mitunter einen Bezug fest. Erst letzthin zB eine 1938er Publikation zu La-Tene-zeitlichen Höhensiedlungen. Auffällig ist, dass zumindest in meinem "Kontaktbereich" mir (bislang?) keine Germanisierung nicht-germanischer Funde und Befunde auffiel. Irgendwie bereinigt wurde da nach 45 auch nix, ich spreche ja von den Originaldrucken oder Fundakten. Was nicht heissen soll, das unser Laden ein Hort urdemokratischer Überzeugungen gewesen sei. Allerdings ist im Einzelfall schwierig nachzuvollziehen, ob die Blut-und-Boden-Fans und echte mörderische Nazis (Stichwort SS-Karstgruppe) einfach Zugang zu den Beständen haben wollten oder ob sie aus der "Mitte des Vereins" stammten. Natürlich, wie immer, gabs beides. Gleichwohl mussten keine Bestände, Publikationen etc entnazifiert werden. Ausserhalb der Archäologie könnte man nóch vermuten, dass die "Völkerkunde" gewisse Anfälligkeiten hätte haben können, aber die waren dermassen in ihrem imperialen Bild festgegipst, ich glaube, die haben weder den Januar 33 noch den Mai 45 wirklich wahrgenommen. Wir wir ja wissen, ist die "Völkerkunde" ja erst spät in den 1970ern entrasst worden, manche Museen haben ihre Rassesäle recht spät geschlossen (nicht wahr, Herr Hofrat... ?) und ich möchte nicht wissen, ob der Neger an sich nicht noch in den hintersten Ecken des Magazins noch so seine Existenz fristet.
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