Moderatoren: Nils B., Turms Kreutzfeldt, Hans T., Chris
pinguin hat geschrieben:
Andreas Sturm macht.
Der gemeinnützige Verein "karolingische klosterstadt e.V." errichtet nach dem Vorbild von Guédelon eine mittelalterliche Baustelle. Doch anders als in Frankreich soll keine Burg entstehen, stattdessen hat sich der Verein aus Alsdorf bei Aachen zum Ziel gesetzt, den berühmten Klosterplan von St. Gallen mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts Realität werden zu lassen. Die Baustelle wird einer breiten Öffentlichkeit die Kultur der Karolingerzeit mit allen Sinnen erfahrbar machen, deshalb möchte der Verein das Projekt nicht nur nach wissenschaftlichen Kriterien betreiben, sondern setzt speziell für die Vermittlungsarbeit auf ein umfassendes living history-Konzept. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung im diesem Bereich hat der "karolingische klosterstadt e.V" Andreas Sturm und Angharad Beyer von Rete Amicorum GbR damit betraut, ein Konzept zum Qualitätsmanagement der living-history-Angebote zu erstellen.
Es baut auf der Philosophie der „heritage interpretation“ (dem angelsächsischen Äquivalent zur Museumspädagogik) auf. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Menschen bei ihrem individuellen Wissen- und Interessenstand abzuholen und sie zu aktivem, selbstgesteuerten Lernen zu motivieren.
Um die Qualität der Vermittlungsarbeit zu gewährleisten, wird ein Stab fest angestellter Handwerker und Wissenschaftler benötigt, die der Verein erstmals in Deutschland zu living history-Darstellern weiterbildet. Hierfür entwickeln Frau Beyer und Herr Sturm ein Trainingsprogramm, das die didaktischen und wissenschaftlichen Grundlagen für eine erfolgreiche Vermittlungsarbeit berücksichtigt.
Studenten der Archäologie bieten sich mit der Klosterbaustelle interessante neue Möglichkeiten: mit einer Gesamtfläche von 25 ha ausreichend Raum für Projekte der Experimentellen Archäologie, oder vielleicht auch einfach ein wenig in die Welt der living history zu schnuppern, z.B. bei Ferienjobs in der Hochsaison.
Speziell für Absolventen mit einer abgeschlossenen handwerklichen Berufsausbildung und einem Faible für pädagogische Arbeit könnte auch das Arbeitsfeld des heritage interpreter für den Start ins Berufsleben interessant sein.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Hermann Hesse "Stufen"
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