Gruselig.
Reduzierung auf einfache Sachverhalte, Neo-Konservative, wenn nicht sogar reaktionäre Inhalte, Wissenschafts- und Aufklärungsfeindlichkeit, bereitwillige Unterordnung in scheinbar heile Welten, "alternative" Selbstausbeutung, missionarische Eifer und kaltes Machtstreben, Offizielles Verleugnen der Ziele und Inhalte, mafiöse Strukturen, paranoide Weltbilder, Jenseitsversprechungen.
Ein offenbar weltweites Phänomen. Mit einem konservativen "Rollback" (der ja schon seit 25 Jahren anhält...
) lässt sich das sicher nur ansatzweise erklären.
Das ist nicht nur ein Pendelausschlag zwischen bekannten Eckpunkten, sondern ein Zurück bis ins 17.Jh.
Mir fällt halt auch die Wissenschaftsfeindlichkeit von Mr. und Mrs. Normal auf. Fakten werden als Meinung bezeichnet, Einfache Lösungen eingefordert, Didaktik im Denken ausgeschlossen, Komplexe Problemlagen negiert. Man hat den Eindruck, die Leute sind überfordert, reduzieren sich auf heile, heile Welt und frönen einem Neo-Biedermeier in Verbindung mit grotesken, simplifizierten Heilslehren.
Man traut sich die Liste gar nicht fortsetzen, die sich über Wegsparen der Geisteswissenschaften, Lern-und-vergiß-Schulmethoden, "panem-et-circensis"-Unterhaltung, Bekämpfung der Arbeitslosen anstatt der Arbeitslosigkeit, De-politisierung der Bevölkerung, und völlig unwirtschaftlicher angeblicher Wirtschaftspolitik beliebig fortsetzen lässt.
Man wird entweder misanthrop oder zumindest paranoid, das letztere dann, wenn man sich die Frage stellt, wem das wohl nützen kann, im verzweifelten Versuch hierfür einen ersten Erklärungsansatz zu finden.
Mir fällt nur dieser Augsburger Theaterschreiberling ein, dieser Brecht oder so ähnlich:
"Erst kommt das Fressen, dann die Moral".
Auch wenn?s monokausal ist: Der wirtschaftliche Druck, die Entwertung des Einzelen führt vielleicht zur Bildung von einfachen Denkmodellen und "Paradiesträumen".
Und das ist die Eingangsvoraussetzung für diese eigentlich armen Heilsbringer und Monokausalisten.
Ein Psychologe würde vielleicht noch hinzufügen:
"Redatiert - verlängerte Adoleszenz - keine Lust, sich den Realitäten zu stellen. Verweigerungshaltung bis zur psychischen Auffälligkeit."
Aber nun gut.
Thomas