Krankheiten und Verletzungen über die Jahrtausende

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Krankheiten und Verletzungen über die Jahrtausende

Beitragvon Steve Lenz » 05.12.2005 18:07

Der älteste Fall von Akromegalie wurde am Oberkiefer einer vor mehr als 2,5 Millionen Jahren lebenden Frau der Vormenschenart Australopithecus africanus aus Sterkfontein in Südafrika festgestellt. Als Akromegalie bezeichnet man das übermäßige Wachstum der Knochenspitzen im Sinne tumoröser Wachstumstendenzen besonders im Ober- und Unterkiefer. Die Frau von Sterkfontein wird in der Fachliteratur als "Miss Ples" bezeichnet.

Der früheste gutartige Tumor ließ sich am Unterkiefer eines Australopithecus-Vormenschen oder Homo erectus-Frühmenschen aus Kanam in Kenia nachweisen, der vor etwa 1, 5 Millionen Jahren lebte.

Der älteste Fall einer Hypervitaminose, hervorgerufen durch übermäßigen Verzehr von rohem Fleisch, ist aus der Zeit vor etwa 1,5 Millionen Jahren bekannt. An den Langknochen eines Frühmenschen der Art Homo erectus von Koobi Fora in Kenia fielen Veränderungen auf, die auf Hypervitaminose zurückzuführen sind.

Die früheste Hüftgelenksausrenkung (Luxatio coxae) ist von einem Vormenschen der Art Australopithecus robustus aus Swartkrans in Südafrika bekannt. Dieser Vormensch hat vor etwa 1 Million Jahren gelebt.

Der älteste Fall einer Muskelentzündung wurde an dem 1892 bei Trinil auf Java (Indonesien) entdeckten Oberschenkel­knochen eines Frühmenschen der Art Homo erectus erkannt. Dieser Mensch litt vor etwa 700 000 Jahren an einer akuten Muskelentzündung, die unterhalb des Gelenkkopfes oberflächliche Knochenwucherungen (Verknöcherung der Muskeln) bewirkte.

Die früheste Schädeldachverdickung hat man an einem Frühmenschen der Art Homo erectus aus Java erkannt, der vor etwa 700 000 Jahren lebte. Sie entstand durch eine Bluterkrankung ähnlich der Sichelzellenanämie.

Die älteste nachweisbare Zahnbetter­krankung (Paradontitis) und schmerzhafte Arthritis der Kiefergelenke wurde bei dem Frühmenschen Homo erectus heidelbergensis aus Mauer bei Heidelberg in Baden-Württemberg festgestellt, der vor etwa 630 000 Jahren lebte. Die Arthritis dürfte durch eine Infektion oder durch übermäßiges Abkauen der Mahl- oder Schneidezähne entstanden sein. Auf sie wurde man durch die Abflachung der Gelenkfortsätze aufmerksam.

Der früheste Fall von Wachstumsstörungen läßt sich an einem späten Frühmenschen der Art Homo erectus aus Salé in Marokko ablesen. Sein unregelmäßig geformtes Hinterhaupt spiegelt Wachstumsstörungen wider. Die Angaben über das geologische Alter dieses Fundes schwanken zwischen 400 000 und 200 000 Jahren.

Die älteste Fettgewebsgeschwulst (Lipom) wurde auf den Schädelknochen eines Frühmenschen (Homo erectus bilzingslebenensis) aus Bilzingsleben in Thüringen erkannt. Sie saß am rechten Augenhöhlendach. Der daran erkrankte Frühmensch hat vor etwa 300 000 Jahren gelebt.

Die älteste nachgewiesene Knochen­markeiterung wurde bei einem mutmaß­lichen frühen Neandertaler aus Ehringsdorf bei Weimar in Thüringen festge­stellt, der vor etwa 220 000 Jahren lebte. Zugleich litt er an einer eitrigen Zahnbetterkrankung.

Die ältesten Hyperostosen im Schädel (Anlagerungen neuer Knochensubstanzen) wurden an der Innenfläche des Schädeldaches des berühmten Neandertalers aus dem Neandertal bei Düsseldorf-Mettmann in Nordrhein-Westfalen festgestellt. Dieser Mensch ist vor etwa 70 000 Jahren gestorben. Solche Hyperostosen kommen häufig bei alten Leuten vor und beruhen auf pathologischen Prozessen wie Zuckerkrankheit oder Nierenerkrankungen.

Der älteste Fall einer Kiefergelenkan­omalie bei einem Jetztmenschen des Typs Homo sapiens sapiens wurde am Kiefergelenk eines vor etwa 32 000 Jah­ren lebenden, 40 bis 50 Jahre alten Mannes aus der Vogelherdhöhle bei Stetten in Baden‑Württemberg nachge­wiesen. Er muß Schmerzen beim Kauen gehabt haben. * Das geologische Alter dieses Fundes ist umstritten! *

Der früheste Fall von Bandscheibenschäden wurde an dem erwähnten Mann aus der Vogelherdhöhle erkannt. Er führte zum Verwachsen zweier Len­denwirbel infolge eines Bandscheiben­schadens.

Der älteste Fehlbiß wurde ebenfalls bei dem erwähnten Mann aus der Vogelherdhöhle festgestellt. Er entstand durch die stark abgeschliffenen Mahl­zähne.

Der älteste Nachweis von Geschwülsten (Gehirntumor oder Zysten) bei Jetztmenschen gelang am Schädel eines etwa 20 Jahre alten Mannes aus der Vogelherd­höhle, der ebenfalls vor etwa 32 000 Jahren existierte. Davon zeugt eine leichte Verwölbung der Schädeldecke. Eine Geschwulst im Schädel hatte vermutlich auch eine etwa 50 Jahre alte Frau aus Kelsterbach bei Frankfurt am Main, die vor mehr als 32 000 Jahren starb. * Das gelogische Alter dieser Funde ist umstritten! *

Das früheste schiefe Gesicht kennt man von einer etwa 50 bis 60 Jahre alten Frau von Binshof bei Speyer in Rheinland-Pfalz. Ihr Gesichtsskelett und der Gehirnschädel waren asymmetrisch geformt. Die Frau lebte vor etwa 22 000 Jahren. * Das geologische Alter dieses Fundes ist umstritten! *

Der früheste Fall von Karies in der Schweiz ist an einem mehr als 50 000 Jahre alten Neandertaler-Gebiß von Cotencher (Kanton Neuenburg) erkannt worden. Von den insgesamt zehn erhaltenen, teilweise stark abgekauten Zäh­nen im Oberkiefer waren zwei von Karies befallen.

Die ältesten Infektionen des Wurzelkanals von Zähnen wurden bei einer Frau aus der Mittelsteinzeit (vor etwa 8000 bis 5000 v. Chr.) festgestellt, die in Unseburg in Sachsen-Anhalt gefunden worden ist. Außerdem hatte sie Zahnstein.

Einer der frühesten Wasserköpfe wurde in der Höhle Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen in Baden-Württemberg entdeckt. Es handelt sich um den Schädel eines zwei- bis vierjährigen Kindes, der dort zu­sammen mit den Schädeln einer Frau und eines Mannes zum Vorschein kam. Die drei Menschen haben früher als 5800 v. Chr. in der Mittelsteinzeit gelebt.

Die am stärksten abgekauten Zähne trug eine Frau aus Bad Dürrenberg aus Sachsen-Anhalt, die in der Mittelstein­zeit lebte. Sie waren bereits bis zur Zahnmarkhöhle abgeschliffen. Nur die Backenzähne hatten noch Kontakt beim Zubeißen.

Zu den frühesten Fällen von Gelenkver­formung (Arthrosis deformans) gehören die Anzeichen für diese Krankheit an den Gelenkflächen des linken Schulter-, rechten Ellenbogen- und Kniegelenkes der erwähnten mittelsteinzeitlichen Frau aus Bad Dürrenberg. Dabei handelt es sich offenbar um Verschleißerscheinungen.

Der früheste Fall von Fehlbiß in der Schweiz liegt aus der Mittelsteinzeit um 6200 v. Chr. vor. Betroffen davon war eine Frau aus der Basisgrotte von Birsmatten (Kanton Bern), deren Zähne auf der linken Seite merklich stärker abge­kaut sind als die auf der rechten. Sie hat also vorwiegend links Nahrung gekaut.

Die meisten Krebsfälle in der Jungstein­zeit wurden in einem Gräberfeld der Linienbandkeramischen Kultur (vor etwa 5500 bis 4900 v. Chr.) vom Viesenhäuser Hof bei Stuttgart-Mühlhausen beob­achtet. Dort litt offenbar jeder Fünfte der hier rund 80 Bestatteten an einem bös­artigen Tumor. Vielleicht hatte man an dieser Stelle einen "Seuchenfriedhof", angelegt, in dem fast ausschließlich die Opfer von schweren Krankheiten beerdigt wurden.

Die meisten Fälle von Vitaminmangel-Er­krankungen aus der Jungsteinzeit er­kannte man an Skelettresten von Ange­hörigen der Hinkelstein-Gruppe (vor et­wa 4900 bis 4800 v. Chr.) in Rheinland-­Pfalz. Entsprechende Nachweise gelangen in den Gräberfeldern von Worms-Rheingewann und Worms-­Rheindürkheim.

Die ältesten Falle von eitrigen Wurzelhautentzündungen wurden an den Ober- und Unterkiefern von Angehöri­gen der Trichterbecher-Kultur (vor etwa 4300 bis 3000 v. Chr.) in Alt Reddewitz auf der Ostseeinsel Rügen festgestellt. Auch die frühesten Nachweise der "Hockerfacette" oder die Abknickung des Schienbeinkopfes nach hinten wurden am erwähnten Fundort Alt Reddewitz erkannt. Diese Erscheinungen sind durch häufiges Hocken auf den Fersen entstanden.

Der älteste Todesfall einer schwangeren Frau aus der Jungsteinzeit ist aus Zauschwitz in Sachsen bekannt. Dort war eine Jugendliche mit einem Ungeborenen im Becken gestorben. Sie gehörte der Baalberger Kultur (vor etwa 4300 bis 3700 v. Chr.) an.

Die ältesten chronischen Schleimhaut­entzündungen wurden zur Zeit der Ba­dener Kultur (vor etwa 3600 bis 2900 v. Chr.) in Österreich nachgewiesen. Dar­an litten ein junger Mann aus Wagram an der Traisen und ein Mann aus Lich­tenwörth in Niederösterreich.

Zu den ältesten Fallen von Blutarmut (Anämien) und Wachstumsstillständen der Knochen gehören diejenigen aus Gräbern der Wartberg-Gruppe (vor etwa 3500 bis 2800 v. Chr.) in Altendorf und Calden in Hessen.

Die früheste Verbiegung des Brustbeins kennt man an einem Skelett aus Nieder­bösa in Thüringen, das der Walternien­burg-Bernburger Kultur (vor etwa 3200 bis 2800 v. Chr.) zugerechnet wird. Als Ursache gelten Vitaminmangelerkran­kungen.

Der älteste Fall eines nicht mehr beweg­lichen rechten Hüftgelenkes ist aus ei­nem Grab der Schnurkeramischen Kul­tur (vor etwa 2800 bis 2400 v. Chr.) von Erfurt in Thüringen bekannt. Der Ge­lenkkopf des Oberschenkels und die Ge­lenkpfanne des Hüftbeins waren von der Altersgicht (Arthritis deformans) betrof­fen.

Zu den frühesten Turmschädeln zählt ein Fund aus Neugattersleben in Sachsen-­Anhalt, welcher der Glockenbecher-Kul­tur (vor etwa 2500 bis 2200 v. Chr.) zugerechnet wird. Die Ursache für diese Fehlentwicklung waren frühe Entwicklungsstörungen.

Die meisten Falle von Zahnbetterkran­kungen (Paradontose) wurden im früh­bronzezeitlichen Gräberfeld von Groß­brembach in Thüringen festgestellt, das der Aunjetitzer Kultur (vor etwa 2000 v. Chr.) angehört. Dort waren 81,6 Prozent der 108 Bestatteten an Paradontose er­krankt. An dieser Krankheit litten in Großbrembach auch schon einige Ju­gendliche und Kinder.

Der früheste Wurmbefall wurde in Exkre­mentenfunden aus der La-Tène-Zeit (vor etwa 450 v. Chr. bis Christi Geburt) vom Dürrnberg bei Hallein im österreichi­schen Bundesland Salzburg nachgewie­sen.

Die ältesten Bißverletzungen wurden im Schädel eines vor mehr als 1 Million Jahren lebenden Vormenschen der Gat­tung Australopithecus entdeckt, der in einer Kalksandsteinhöhle bei Swart­krans in Südafrika zum Vorschein kam. Die Löcher im Schädel stammen von ei­nem Leoparden, der seine Eckzähne in den Kopf eines Australopithecus geschlagen hatte.

Der früheste Unterkieferbruch ist von ei­nem zwölfjährigen Kind von Sangiran auf Java aus der Zeit vor etwa 700 000 Jahren bekannt. Die Fraktur könnte durch einen Unfall entstanden sein und dürfte sehr schmerzhaft gewesen sein. Sie verwuchs unregelmäßig, verheilte aber gut. Vermutlich ist der Unterkiefer zeitweise ruhiggestellt und das Kind mit besonderer Nahrung versorgt worden.

Die ältesten bekannten Verletzungen von Menschen durch Waffen wurden an Schädeln von Frühmenschen aus der Zeit vor etwa 350 000 Jahren in der Höhle von Choukoutien bei Peking in China entdeckt. Von dort kennt man Skelettreste von etwa 40 Frühmenschen der Unterart Homo erectus pekinensis.

Die älteste Hiebverletzung aus Deutsch­land hat man an der linken Schläfensei­te einer Frau entdeckt, die vor etwa 300 000 Jahren in der Gegend von Steinheim an der Murr in Baden-Württemberg existierte. Diese Frau wird zu den frühen Neandertalern oder Steinheim-Menschen gerechnet. Der Steinheimer Fund gilt als Zeugnis für eine aus rituellen Motiven erfolgte Tötung. Danach soll der Kopf der Frau vom Hals abgetrennt, geöffnet und möglicherweise ihr Gehirn verspeist worden sein.

Der älteste Armbruch ließ sich an den Skelettresten des berühmten Neander­talers aus dem Neandertal bei Düssel­dorf-Mettmann nachweisen. Diesem Menschen war vor etwa 70 000 Jahren bei einem Kampf oder Oberfall der linke Unterarm gebrochen worden. Der Bruch ist zwar verheilt, aber so, daß der Arm verkürzt wurde und unnatürlich zum Körper gewinkelt war. Dieser Neander­taler hatte außerdem Verletzungsspu­ren am Schädel, die von Gewalteinwir­kungen stammen.

Besonders viele Hiebverletzungen an Schädeln erkannte man unter den Kopfbestattungen aus der Mittelsteinzeit frü­her als 5500 v. Chr. in der Großen Ofnethöhle bei Nördlingen (Bayern). Von den insgesamt 33 Schädeln von Männem, Frauen und Kindern weisen fünf Verletzungen durch eine Hiebwaffe auf. An weiteren zehn Schädeln wurden Spu­ren beobachtet, die sich mehr oder min­der als Hiebverletzungen deuten lassen. Schnittspuren an den Halswirbeln bele­gen, daß die Schädel mit Gewalt vom Hals getrennt wurden.

Die ältesten Armbrüche aus der Jung­steinzeit (vor etwa 5500 bis 2000 v. Chr.) kennt man aus der Linienbandkerami­schen Kultur (etwa 5500 bis 4900 v. Chr.). Bei einem Mann vom Viesenhäu­ser Hof bei Stuttgart-Mühlhausen ist der gebrochene Unterarm gut verheilt, bei einem anderen Mann aus Westeregeln unweit von Magdeburg dagegen wuchs der gebrochene Unterarm wieder schief zusammen.

Der älteste Erstickungstod eines Kindes ist aus der Zeit der erwähnten Linien­bandkeramischen Kultur bekannt. Es handelt sich um ein Kind aus dem Ortsteil Zauschwitz von Weideroda in Sachsen, das unter einer zusammenge­brochenen Hüttenwand verschüttet wurde.

Die meisten Hiebspuren von Steinbeilen aus der Jungsteinzeit stellte man an den Skeletten im Massengrab von Talheim bei Heilbronn (Baden-Württemberg) fest. Dort wurden die Skelettreste von mindestens 34 Männern, Frauen, Ju­gendlichen und Kindern aus der Linien­bandkeramischen Kultur ohne erkenn­bare Ordnung vorgefunden. Sie waren offensichtlich die Opfer eines Überfalls.

Der älteste Unterkieferbruch in Deutsch­land wurde an einer Bestattung der Trichterbecher-Kultur (vor etwa 4300 bis 3000 v. Chr.) von Henglarn bei Pa­derborn in Nordrhein-Westfalen beob­achtet. Er ist gut verheilt.

Der älteste Rippenbruch wurde bei ei­nem Angehörigen der erwähnten Trichterbecher-Kultur festgestellt, der auf der Insel Liepse im Krakower See bei Gü­strow in Mecklenburg bestattet worden war. Er hatte sich zu Lebzeiten alle Rip­pen und ein Bein gebrochen und litt wahrscheinlich zeitweise unter stechenden Schmerzen. Die gebrochenen Knochen sind wieder geheilt, und der Mann hat diese schweren Verletzungen überlebt.

Die frühesten Finger- und Zehenbrüche sind aus Steinkammergräbern der Wart­berg-Gruppe (etwa 3500 bis 2800 v. Chr.) von Altendorf und Calden in Hes­sen bekannt. Sie sind verheilt.

Die ältesten Schußverletzungen kennt man bei Angehörigen der Chamer Grup­pe und der Walternienburg-Bernburger Kultur. Diese beiden Kulturen der Jungsteinzeit dauerten etwa von 3500 bis 2700 v. Chr. Die Schußverletzung aus der Chamer Gruppe wurde auf dem Scheitelbein eines erwachsenen Mannes aus Moosham bei Regensburg in Bayern festgestellt. Dabei handelt es sich um ein spitzovales Loch von 1,2 x 0,8 Zen­timeter Größe. Die Schußverletzung aus der Walternienburg-Bernburger Kultur ließ sich am Oberarm eines Mannes aus Niederbösa in Thüringen nachweisen. Im Knochen steckte noch die Pfeilspitze aus Feuerstein, trotzdem ist die Wunde verheilt.

Der älteste Wadenbeinbruch wurde bei einem Mann der Glockenbecher-Kultur (vor etwa 2500 bis 2200 v. Chr.) im Orts­teil Kötzschen von Merseburg (Sachsen­Anhalt) beobachtet. Außer dem Waden­bein waren auch die linke Speiche, die Elle und eine Rippe gebrochen und ver­heilt.

Die früheste Operation in der Geschichte der Menschheit wurde vielleicht schon zur Zeit der späten Neandertaler vor mehr als 50 000 Jahren vorgenommen. Es handelt sich möglicherweise um die Amputation eines Armes an einem Neandertaler, dessen Skelettreste in Shanidar (Irak) gefunden wurden. Der Arm war entweder krank oder verletzt gewe­sen. Einige Anthropologen bezweifeln allerdings, daß eine Amputation vorliegt.

Als eine der ersten mißlungenen Schä­deloperationen gilt der Eingriff am Schädel eines Bauern der Linienband­keramischen Kultur (vor etwa 5500 bis 4900 v. Chr.) aus dem Gräberfeld von Höhnheim-Suffelsweyersheim im Elsaß (Frankreich). Die Feuersteinklinge, mit der die Operation vorgenommen wurde, steckte noch im Schädel. Derartige Schädeloperationen, bei denen man das Schädeldach mit Feuersteinwerk­zeugen öffnete, bezeichnet man als Trepanation.

Die früheste Einrichtung und Ruhigstel­lung eines gebrochenen Armes kennt man aus der Zeit der erwähnten Linien­bandkeramischen Kultur. Sie erfolgte bei einem Mann aus dem Gräberfeld vom Viesenhäuser Hof bei Stuttgart­-Mühlhausen, dessen linker Unterarm gebrochen war und dank medizinischer Fürsorge gut verheilt ist.

Die ältesten Schulen für Schädelchirur­gen gab es im Lozère-Tal in Südfrank­reich. Dort ist nach Ansicht des Berliner Anthropologen Herbert Ullrich die Kunst der Schädeloperation (Trepanation) ent­wickelt und weiterentwickelt worden. Dies könnte bereits um 4500 v. Chr. geschehen sein.

Als die ältesten Medizinfläschchen gel­ten die aus Ton modellierten Kragenfla­schen der Trichterbecher-Kultur (vor et­wa 4300 bis 3000 v. Chr.) in Nord­deutschland. Ein solches kleines kuge­liges Gefäß mit engem Hals aus Gellenerdeich bei Oldenburg (Nieder­sachsen) hatte Schwefel enthalten, der im Altertum als Medizin gegen mancher­lei Krankheiten diente.

Die meisten gelungenen Schädelopera­tionen (Trepanation) der Jungsteinzeit (vor etwa 5500 bis 2000 v. Chr.) in Mit­teleuropa erfolgten zur Zeit der Trichter­becher-Kultur (vor etwa 4300 bis 3000 v. Chr.), der Walternienburg‑Bernburger Kultur (vor etwa 3200 bis 2800 v. Chr.) und der Schnurkeramischen Kultur (vor etwa 2800 bis 2400 v. Chr.). Die von Medizinmännern der Walternienburg­-Bernburger Kultur vorgenommenen Schädeloperationen sind - nach den Funden mit verheilten Wundrändern zu schließen - etwa zu 90 Prozent gelun­gen. Zu solchen Eingriffen entschloß man sich bei schweren Krankheiten oder bei Schädelverletzungen. Damit der Patient die Schmerzen besser ertragen konnte, dürfte man ihm ein berauschen­des Getränk gegeben haben.

Die älteste mißlungene Schädelopera­tion aus der Schweiz kennt man aus der Zeit der Cortaillod-Kultur (vor etwa 4000 bis 3500 v. Chr.). Sie wurde an einer Frau aus dem Gräberfeld Barmaz II im Kanton Wallis kurz vor oder nach dem Tode in Nähe der Augenhöhle vorgenom­men. Die Knochenränder der Öffnung zeigen keine Heilungsspuren.

Die älteste gelungene Behandlung eines Kieferbruches wurde bei einer Frau der Schnurkeramischen Kultur (vor etwa 2800 bis 2400 v. Chr.) aus Braunsberg in Brandenburg beobachtet. Ihr Unter­kiefer war auf beiden Seiten gebrochen und ist wieder problemlos zusammenge­wachsen. Dies ist ohne sorgfältige medi­zinische Behandlung nicht denkbar.

Die meisten mißglückten Schädelope­rationen der Urgeschichte gab es zur Zeit der bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (vor etwa 2000 v. Chr.). Damals sind - im Gegensatz zur Jungsteinzeit - nur noch etwa 72 Prozent der Schädeloperationen gelungen. Die Ursache für diese geringere Heilungsquote ist unbekannt.

Die erste Schädeloperation in Ägypten ist nach 1500 v. Chr. zur Zeit der 18. Dynastie erfolgt.

Die früheste Schädeloperation der Inkas am Titikakasee wurde um 1000 v. Chr. vorgenommen.

Die ältesten künstlichen Zähne kennt man von den Etruskern in Italien aus der Zeit vom 8. bis 4. Jahrhundert v. Chr. Funde aus Gräbern beweisen, daß die Etrusker künstliche Zähne mit feinen Goldbändern an den benachbarten stabilen Zähnen befestigten. So verfuhr man auch mit losen menschlichen Zäh­nen. Künstliche Zähne wurden unter anderem aus Kalbszähnen sorgfältig zurechtgefeilt. Mit diesen Ersatzzähnen konnte man zwar nicht gut beißen, aber sie sahen besser aus als eine Lücke.

Der älteste Fund eines Verbandes stammt aus der älteren Vorrömischen Eisenzeit nach 800 v. Chr., die in Mitteleuropa als Hallstatt-Zeit bezeichnet wird. Mit diesem Verband war der nach einer Verletzung vereiterte Arm eines Menschen umhüllt gewesen, dessen Skelettreste in der Schachthöhle bei Rückersdorf unweit von Nürnberg (Bayern) geborgen wurden. Von dem Verband wurden Reste von Leinfasern nachgewiesen. Außerdem beobachtete man Spuren von Weizenmehl, das man auf den Arm gestreut hatte, der später amputiert wurde.

(Quelle: archaeologie-news (blog))
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Beitragvon Dinah B. » 11.10.2006 14:38

Der früheste Unterkieferbruch ist von ei­nem zwölfjährigen Kind von Sangiran auf Java aus der Zeit vor etwa 700 000 Jahren bekannt. Die Fraktur könnte durch einen Unfall entstanden sein und dürfte sehr schmerzhaft gewesen sein. Sie verwuchs unregelmäßig, verheilte aber gut. Vermutlich ist der Unterkiefer zeitweise ruhiggestellt und das Kind mit besonderer Nahrung versorgt worden.

Die ältesten Armbrüche aus der Jung­steinzeit (vor etwa 5500 bis 2000 v. Chr.) kennt man aus der Linienbandkerami­schen Kultur (etwa 5500 bis 4900 v. Chr.). Bei einem Mann vom Viesenhäu­ser Hof bei Stuttgart-Mühlhausen ist der gebrochene Unterarm gut verheilt, bei einem anderen Mann aus Westeregeln unweit von Magdeburg dagegen wuchs der gebrochene Unterarm wieder schief zusammen.

Als eine der ersten mißlungenen Schä­deloperationen gilt der Eingriff am Schädel eines Bauern der Linienband­keramischen Kultur (vor etwa 5500 bis 4900 v. Chr.) aus dem Gräberfeld von Höhnheim-Suffelsweyersheim im Elsaß (Frankreich). Die Feuersteinklinge, mit der die Operation vorgenommen wurde, steckte noch im Schädel. Derartige Schädeloperationen, bei denen man das Schädeldach mit Feuersteinwerk­zeugen öffnete, bezeichnet man als Trepanation.

Die früheste Einrichtung und Ruhigstel­lung eines gebrochenen Armes kennt man aus der Zeit der erwähnten Linien­bandkeramischen Kultur. Sie erfolgte bei einem Mann aus dem Gräberfeld vom Viesenhäuser Hof bei Stuttgart­-Mühlhausen, dessen linker Unterarm gebrochen war und dank medizinischer Fürsorge gut verheilt ist.

Die ältesten Schulen für Schädelchirur­gen gab es im Lozère-Tal in Südfrank­reich. Dort ist nach Ansicht des Berliner Anthropologen Herbert Ullrich die Kunst der Schädeloperation (Trepanation) ent­wickelt und weiterentwickelt worden. Dies könnte bereits um 4500 v. Chr. geschehen sein.

Als die ältesten Medizinfläschchen gel­ten die aus Ton modellierten Kragenfla­schen der Trichterbecher-Kultur (vor et­wa 4300 bis 3000 v. Chr.) in Nord­deutschland. Ein solches kleines kuge­liges Gefäß mit engem Hals aus Gellenerdeich bei Oldenburg (Nieder­sachsen) hatte Schwefel enthalten, der im Altertum als Medizin gegen mancher­lei Krankheiten diente.

Die meisten gelungenen Schädelopera­tionen (Trepanation) der Jungsteinzeit (vor etwa 5500 bis 2000 v. Chr.) in Mit­teleuropa erfolgten zur Zeit der Trichter­becher-Kultur (vor etwa 4300 bis 3000 v. Chr.), der Walternienburg‑Bernburger Kultur (vor etwa 3200 bis 2800 v. Chr.) und der Schnurkeramischen Kultur (vor etwa 2800 bis 2400 v. Chr.). Die von Medizinmännern der Walternienburg­-Bernburger Kultur vorgenommenen Schädeloperationen sind - nach den Funden mit verheilten Wundrändern zu schließen - etwa zu 90 Prozent gelun­gen. Zu solchen Eingriffen entschloß man sich bei schweren Krankheiten oder bei Schädelverletzungen. Damit der Patient die Schmerzen besser ertragen konnte, dürfte man ihm ein berauschen­des Getränk gegeben haben.

Die älteste gelungene Behandlung eines Kieferbruches wurde bei einer Frau der Schnurkeramischen Kultur (vor etwa 2800 bis 2400 v. Chr.) aus Braunsberg in Brandenburg beobachtet. Ihr Unter­kiefer war auf beiden Seiten gebrochen und ist wieder problemlos zusammenge­wachsen. Dies ist ohne sorgfältige medi­zinische Behandlung nicht denkbar.

Die ältesten künstlichen Zähne kennt man von den Etruskern in Italien aus der Zeit vom 8. bis 4. Jahrhundert v. Chr. Funde aus Gräbern beweisen, daß die Etrusker künstliche Zähne mit feinen Goldbändern an den benachbarten stabilen Zähnen befestigten. So verfuhr man auch mit losen menschlichen Zäh­nen. Künstliche Zähne wurden unter anderem aus Kalbszähnen sorgfältig zurechtgefeilt. Mit diesen Ersatzzähnen konnte man zwar nicht gut beißen, aber sie sahen besser aus als eine Lücke.

Der älteste Fund eines Verbandes stammt aus der älteren Vorrömischen Eisenzeit nach 800 v. Chr., die in Mitteleuropa als Hallstatt-Zeit bezeichnet wird. Mit diesem Verband war der nach einer Verletzung vereiterte Arm eines Menschen umhüllt gewesen, dessen Skelettreste in der Schachthöhle bei Rückersdorf unweit von Nürnberg (Bayern) geborgen wurden. Von dem Verband wurden Reste von Leinfasern nachgewiesen. Außerdem beobachtete man Spuren von Weizenmehl, das man auf den Arm gestreut hatte, der später amputiert wurde.


Mich würde interessieren, ob auch solches Operationsbesteck gefunden wurde. Ich kenne das nur von den Ägyptern, die ja schon sehr fortschrittlich waren.

Weiterhin wird oft über Knochenbrüche gesprochen. Gibt es Hinweise wie die versorgt wurden? Bisher war mir nur eine Art Stöcker - Schiene aus dem Frühmittelalter bekannt, die ziemlich fest ums Bein fixiert wurde und auch den Knochen richten konnte.

Gibt es irgendwelche Hinweise auf Heilmittel, also Kräuter, Flüssigkeiten, "Salben" (Schwefel wurde schon angesprochen) o.ä.? Wenn ja, ist deren Wirksamkeit bestätigt?

Ein paar Sachen habe ich oben gefunden (markiert oder unterstrichen)... Aber anderes eben nicht? Kann wer helfen?
Dinah B.
 

Beitragvon Nika E.S. » 11.10.2006 22:35

Der älteste Erstickungstod eines Kindes ist aus der Zeit der erwähnten Linien­bandkeramischen Kultur bekannt. Es handelt sich um ein Kind aus dem Ortsteil Zauschwitz von Weideroda in Sachsen, das unter einer zusammenge­brochenen Hüttenwand verschüttet wurde.

Mich würde ehrlich interessieren woher man das weiß. Wie kann man bei einem Skelett Erstickung nachweisen?!?
"Es wäre besser, die Regierung setzte das Volk ab und wählte sich ein Neues."
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Beitragvon Nika E.S. » 11.10.2006 22:44

Ergänzung zu Steves Aufzählung:

Erstes bekannte Auftreten der genetisch bedingten FORESTIERschen Krankheit, auch bekannt unter DISH (diffuse idiopathische Skeletthyperostose), bei einem 65 Jahre alten Mann aus einem Seitengrab des Čertomlyk Kurgans, ca. 4. Jh VuZ.*

:wink:
Wennich in dembuch noch mehr so interessantes finde schreib ich's auch hier rein.


_______________________
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Beitragvon Hans T. » 12.10.2006 08:15

Wie kann man bei einem Skelett Erstickung nachweisen


Gar nicht. Geht wohl nur über Rückschlüsse, rein deduktiv. Ich kenne den Befund nicht, ich argumentiere jetzt nur mal aus meiner Erfahrung mit solchen Fällen.

Ein lebendig verschütteter Mensch 'liegt' anders als ein bestatteter Mensch. Wenn die Verschüttungsmasse nicht sehr sehr schnell kommt, kommt es zudem zu Schutzhaltungen. Wenn also das Kinderskelett in einer entsprechenden Lage gefunden wurde und zudem keine traumatischen Befunde vorliegen, ist der Verdacht auf Verschüttung gross. Vermutlich.

Aber oft verschwindet beim Umschreiben des Originalbefundes, wo ggf. das Wort Vermutlich noch vorkam, solch eine Bemerkung ganz gerne...

Die Mauer hat aber schon einige Ausmasse haben müssen...ich kann mir nicht vorstellen, dass eine normale Flecht-Lehm-Wand (die ja auch immer segmentiert ist) so zusammenbricht, dass unter normalen Umständen das Kind nicht schnell wieder ausgebuddelt werden konnte. Muss irgendwie schon ein seltsames Szenario gewesen sein, zumal die Leiche dort auch verblieb. Ich ruf mal Dr. Grissom an, was der dazu meint.

Hans
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Beitragvon Dinah B. » 12.10.2006 12:49

und meine Fragen? *schnief

:(
Dinah B.
 

Beitragvon Hans T. » 12.10.2006 13:14

Ein paar solcher Befunde kenn zwar schon, Dinah, aber deine Fragen kann ich trotzdem nicht beantworten.

Man kann zB anhand der Kallusbildung am Bruch gut erkennen, ob hier ein Bruch gut versorgt wurde oder nicht. Auch kann man erkennen, wie stabil der Bruch zusammengewachsen ist und ob Nerven und/oder Blutversorgung wieder funktioniert haben. Diese Fakten kann man feststellen. Was man nicht weiss, ist das 'wie'. Da ist man auf Vermutungen angewiesen. Ich selber gehe jetzt für mich persönlich davon aus, dass sich die Versorgung nicht stark von der unterschied, die man mir mal beigebracht hat. Steve hat sicherlich auch sowas mal über sich ergehen lassen müssen, womöglich in einer noch rustikaleren Form. Aber irgendwas im Fundgut: Nix, rien, nada. Alles was mir zu 'medizinischer Versorgung' einfiele ist das spätlatenezeitliche keltische Chirurgenbesteck aus einem Grab im Süden von München, Stadtteil fällt mir grad nicht ein.

Hans
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Beitragvon Dinah B. » 12.10.2006 16:04

Alles was mir zu 'medizinischer Versorgung' einfiele ist das spätlatenezeitliche keltische Chirurgenbesteck aus einem Grab im Süden von München, Stadtteil fällt mir grad nicht ein.


gibt es davon Bilder, die veröffentlicht sind? Oder ne Quellenangabe zum lesen? Ist das in einem Museeum in München zu sehen?

Ansonsten danke... Schade, dass darüber so wenig bekannt ist... Aber vielleicht fördert die Zeit irgendwas zu Tage.

:wink:
Dinah B.
 

Beitragvon Hans T. » 12.10.2006 17:51

Liegt in der Prähistorischen Staatssammlung München, Dinah. Ich hab aber leider nur den alten Katalog von denen und Tumba bring ich auf keinem meiner Rechner zum laufen. Ich hab den Namen jetzt auch wieder im Kopf: Obermenzing. Der Fund dürfte bekannt sein als sowas wie das "Chirurgengrab von München/Obermenzing" oder so ähnlich. Im Rosenheim-Katalog ist er auch nicht drin...

Grüße
Hans
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Beitragvon Steve Lenz » 12.10.2006 18:07

Ist das definitiv Latène, Hans? Dann ist?s in Tomba nicht mehr drin! Und das Arztbesteck in der ASS München ist römisch. (Jedenfalls das der regulären Ausstellung!)

Dinah, wenn Du nach München kommst, gehen wir da hin!
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Beitragvon Hans T. » 12.10.2006 18:48

Wie es zu dieser neuen Befunddeutung kam, weiss ich auch nicht, Steve. In letzter Zeit wird es als Latenezeitlich bezeichnet. Ich kenns auch noch als römisch.

"Ich sag jetzt nichts mehr ohne meinen....Befund."

Hab im Moment keinen Schimmer wo das Besteck neu publiziert ist. Bin etwas gehandicapt aus bibliophiler Sicht. Bin nämlich zuhause und komm an die Masse meiner Bücher plus NHG-Bibliothek nicht ran - erst wieder am Freitag nächster Woche. Bin nämlich ab Morgen in Hallstatt. Hat da schon mal jemand von gehört? Ein reizendes Nest in den Alpen mit schönem Marktplatz und gutem Pflaumenkuchen.

Grüße
Hans
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Beitragvon Steve Lenz » 12.10.2006 19:01

Da gab?s doch auch mal Kultur? :D

Ich kann ja mal (nächste Woche) in die ASS gehen und evtl. den Herrn Gebhardt darauf ansprechen, ich muß sowieso da in Keller und mir ortsübliches bronzezeitliches Blechgeschirr angucken (ich brauch?zu meiner neuen Tasse Typ "Fuchstatt" noch ein Service)...
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Beitragvon Hans T. » 12.10.2006 19:24

Jau, frag ihn mal, würde ich auch interessieren! Obermenzig geht in der UK an, aber eine komplette Publikation hab ich noch nicht gesehen, irgendwas gibts bestimmt. Ich hab das dumpfe Gefühl, das möglicherweise bisherige Ansprechung des Bestecks nach dem Motto das nicht sein kann was nicht sein darf, den Römern zugesprochen wurde. Aber ich spekuliere jetzt. Frag mal lieber oder guck nach 'Gräberfeld von Obermenzing'.

Zu Hallstatt: In dem Kaff solls Kultur geben? Echt? Na gut. Da am Rathaus, in der ehemaligen Polizeiwache, da soll so ein Museum sein. Na gut, geh ich halt mal rein. Ich sag euch dann wie's war und obs Kultur ist.


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September 2005, leichter Regen... ;-((



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Ohne Regen.

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Beitragvon Dinah B. » 13.10.2006 07:49

Prähistorischen Staatssammlung München


Chirurisches Instromente wurden in Kis Köszeg Batina und Obermenzing


"Chirurgengrab von München/Obermenzing"


Jetzt habe ich zumindest eine Anhaltspunkte, wonach ich suchen kann... Suche auch Berichte.

ASS München ist römisch. (Jedenfalls das der regulären Ausstellung!)

Dinah, wenn Du nach München kommst, gehen wir da hin!


Liebend gerne... Ich habe darüber schon viel gehört... :D

Hallstatt. Hat da schon mal jemand von gehört? Ein reizendes Nest in den Alpen mit schönem Marktplatz und gutem Pflaumenkuchen


Das ist wirklich ein schönes Nest... Und ich liebe Pflaumenkuchen... :wink:


Danke für die Posts, ihr habt mir echt weitergeholfen... Und ich bleibe dran... :wink:
Dinah B.
 

Beitragvon R. Schumann » 14.10.2006 17:39

das liegt inzwischen im kelten römer museum manching

MfG
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