Mehr zum Thema Germanen, und Pfeil und Bogen und Jagen.

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Mehr zum Thema Germanen, und Pfeil und Bogen und Jagen.

Beitragvon W.A.Schroth » 08.03.2006 05:27

Meine Antwort zu Valete: Ja, die Germanen kannten Pfeil und Bogen und haben es auch zur Jagd benutzt.
Meines Wissens nach: 12 000 Jahre zurueck die letzte Eiszeit kommt langsam zu Ende. Das Klima bekam waermer, und blieb fuer eine laengere Zeit im Jahr warm, das Eis hat sich langsam nach Norden zurueck gezogen, Seen bildeten sich, als Beispiel die Ostsee. Das Pflanzenleben bekam mehr reichlicher durch die waermere und laengere Jahreszeiten. Regen wurde mehr reichlicher, einzelne Baueme fingen an zu wachsen, und wuchsen in Zeit zu riesigen Waeldern, damit veraendern die fruehere Savanna Landschaft. Mt der Veraenderung der Landschaft kam auch die Veraenderung der Lebensweise, die grossen Herden der Grasssteppen sind langsam zurueckgegangen, das Renntier war ersetzt durch Reeh, Elch, Wlldschwein, und kleineren Sauegetieren. Neue Arten von Jagen wurden entwickelt, Pfeil und Bogen wurden erfunden. Die Germanen endstanden durch die Vermischung der Gro-Magnun Menschen und den Neuzuwanderer, den Kurgan Leuten. Beiden waren Bogen und Pfeil bekannt. Und ohne Zweifel fuer mich, haben sie diese auch auf der Jagd benuetzt. Wenn Jemand da drauf antworten wollte, das waere sehr interressand fuer mich. Viele Gruesse Werner.
W.A.Schroth
 

Beitragvon Baerbel Hammes » 08.03.2006 21:00

Hallo Werner,

ich fürchte, hier liegt ein Missverständnis über den Begriff "Germanen" vor.

Hier im Forum (und in der modernen Archäologie) bezeichnen wir mit "Germanen" Nord- bzw. Mitteleuropäische Kulturgruppen ab der Späten Eisenzeit (enger ab etwa dem 1. Jh. v. Chr.) und der Römischen Kaiserzeit, also nicht die vorgeschichtlichen Einwohnern Deutschlands allgemein. Man orientiert sich dabei an den schriftlichen Quellen, die "Germanen" auch so bezeichnen. (Erste Erwähnung ist meines Wissens bei Caesar in seinem "De Gallo Bellico" im ersten Buch also 58 v. Chr.)
Die Bezeichnung "Germanen" für alle vorgeschichtlichen Einwohner des heutigen Deutschland ist längst veraltet und schlicht falsch.

Da Du in den USA lebst, kann es sein, dass Du da evt. einer missverständlichen Übersetzung aufgesessen bist oder einfach veraltete Literatur erwischt hast.
Auch die These von einer "Vermischung" von "Cro-Magnon-Menschen" und "Kurgan-Menschen" hört sich für mich seeeeehr abenteuerlich an. Das wird heute kein Vorgeschichtler ernsthaft vertreten.
Überprüfe mal da Deine Quellen.

Was die Nutzung von Pfeil und Bogen in Europa angeht, liegst Du mit Deiner These aber zeitlich in etwa richtig. Das Aufkommen dieser Jagdwaffe wird mit der zunehmenden Bewaldung nach Ende der Eiszeit in Verbindung gebracht, was durch Funde untermauert ist.
Seit dem ausgehenden Jungpalaeolithikum bzw. dem Mesolithikum wirst Du durch die Zeiten massenhaft Belege für Pfeil und Bogen finden. - Nur, dass man diese ganzen Funde nicht pauschal mit "den Germanen" in Verbindung bringen kann.
Ich bin zwar nicht die "Germanen"-Spezialistin, aber ich glaube, ich liege richtig, wenn ich schreibe, dass Pfeil und Bogen bei den historischen "Germanen" - meines Wissens - eher keine Rolle spielte. - Die Spezialisten können mich da aber eines Besseren belehren.

Frage nach mesolithischen, neolithischen oder bronzezeitlichen Belegen - und Du wirst sicher mit Antworten und Funden "zugeschmissen". Ab der Eisenzeit wird es - wenn ich das richtig überblicke - hier in Mitteleuropa aber eher eng. Scheint etwas "aus der Mode" gekommen zu sein.

So, ich hoffe, ich konnte das Missverständnis aufklären.

Grüße vom Main

Bärbel
Baerbel Hammes
 

Alltagsbogen

Beitragvon longdedl » 05.06.2007 11:57

Hi
wenn der Bogen in der politisch gefärbten Beschreibung der Germanen durch die Römer als Dokumentenlagen keine Rolle spielt, dann so ?kann man vermuten handelt es sich um einen Alltagsgegenstand z.b. für die Jagd. Die Technologie scheint mir ist durchgängig bekannt. Die Materiallage (Funde) könnte dadurch reduziert sein das Holz das nicht im Boden steckt (Pfahl) verrottet.
Longdedl
longdedl
 

Beitragvon Lord Bane » 10.06.2009 15:29

Hallo,
Holger Riesch zieht in seinem Werk "Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit" einen umfassenden Rundumschlag. Interessant sind das Vorhandensein nahezu selber Bogendesigns in der Eisenzeit, im germanischen Kulturraum sowie auch nachher im Mittelalter (z.B. bei den Skandinaviern / Wikingern, wo jeder Knabe sich einen Bogen schnitzen können musste).
Auch lassen komplexe Bogendesigns der Oberflachter Funde darauf schließen, dass es eine gewise Bogentradition gab, zumindest bei den Alamannen.
Lord Bane
 


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