von Hans T. » 25.01.2006 22:24
Die Bandbreite von Pfeilspitzen in wirklich römischen Horizonten ist ausserordentlich gross. 'Skythische' Spitzen laufen bei uns ( Süddeutschland/Österreich/Schweiz) seit Hallstattzeit durch bis Ende römische Besiedelung. Ohne Fundzusammenhang ist weder eine Datierung noch eine Zuordnung wirklich möglich. Den einzigen Typus der geniun römisch ist und weder früher noch später noch in anderem Zusammenhang auftaucht sind bestimmte 'Brandpfeil'-Formen. Auch laufen eiserne Tüllenspitzen bei uns zuverlässig erst mit Latene an, aber auch diese Formen sind chronologisch absolut unempfindlich. Auch da ist der Fundzusammenhang ausschlaggebend. Ein weiteres Argument gegen Sondensucherei....
Ob einzelne Pfeilspitzen gefälscht werden, ist die Frage. Eine Replik kostet oft mehr als ein osteuropäisches Original, vom rumänischen Acker aufgelesen und für ein paar Pfennige vertickert. Zudem sind Fälschung recht einfach zu erkennen, echte Patina ist nicht nachzumachen, auch ist der Originalschmutz nie so gereinigt, dass ein schlichter Blick im Auflichtmikroskop das Original gleich verrät. Lupe reicht meist auch. Aber ebay halt...da bekommt man das Teil nur wenns zu spät ist.
Aber dran denken: Auch ein ebay-Kauf fördert Raubgräberei, und wenns nur ne mickrige Pfeilspitze ist.
H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."