Hallo Hugo!
Je nach Moortyp liegen die ph-Werte mehr im sauren, neutralen oder auch basischen Bereich, dementsprechend sich die Erhaltungsbedingungen für Eisen, Knochen oder Körpergewebe sehr unterschiedlich. Nydam war zur Zeit der Opferungen ein offener See der verlandete, hier war der ph-Wert wohl nicht so weit im sauren Bereich. Aber auch innerhalb eines Moores können die Verhältnisse sehr unterschiedlich sein wie in Windeby, wo der Junge (ehemals als Mädchen angesprochen) wesentlich besser erhalten war als der nur 5 m entfernt gelegene Mann.
Hier ist eine kurze aber übersichtliche Erklärung der verschiedenen Moortypen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Niedermoor ... _MoortypenIn sauren Mooren mit hohem Huminsäureanteilen vergehen Knochen schneller, da die Säure das Kalzium aus den Knochen löst, so dass nur noch die Kollagenstruktur vorliegt, bis die Knochen dann weich und biegsam sind, oder komplett vergehen. Dafür erhalten sich hier Haut, Gewebe, Leder, Wolle, Haare etc. besonders gut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erhaltungs ... _MoorbodenDa sich beim Mann von Bernuthsfeld Haare, Leder etc. und vor allem die Wolle gut erhalten haben ist davon auszugehen, dass das Moor an dieser Stelle im sauren Bereich war, zumindest so sauer, dass Eisen verging.
Bei der Naht mit Kettfaden gibt es die Möglichkeit die zum Nähen benötigten Kettfäden aus dem Stoffstück zu trennen, würde bei dem Kittel von Bernuthsfeld Sinn machen.