Also - ganz ehrlich:
Ich glaube nicht wirklich an eine echte Informationskontiunität. Das ganze Problem der Genese von Ortssagen und Märchen lässt sich "Wissenschaftlich" max bis ins frühe 18.Jh, vielleicht noch 17.Jh. zurückverfolgen.
Auch wenn die Inhalte sich auf das Mittelalter oder früher beziehen, verschriftlich hat sich das Ganze erst um diese Zeit. Mit einer "Renaissance" im frühen 19.Jh. (Romatik, Interesse an der "Volkssprache").
Und dann wieder mit den DDR-Märchenfilmen....
M.E. kämen als Gründe in Betracht:
-Wahrnehmung. "Goldene Ritter, Kopflose Jungfrauen oder Reiter, goldene Kutschen" sind feste Topoi in dieser Sagen/Märchenwelt.
Sie sind auch so, na ja, unkonkret, dass einzelne Funde da leicht so interpretierbar sind.
- Tatsächlich Statistische Zufälle. Irgendwann trifft es halt mal zu.
- "Altgrabungen". Archäologie gibt´s sehr lange. Es gibt viele vorwissenschaftliche schriftliche Quellen zum Thema. Dürer macht sich in einer seiner Druckgrafikreihen sogar über die "Schatzsucher" lustig.
Erklärungen sind entsprechend weit gefächert. Da "wachsen" Urnen im Boden, da sind Drachen/Römer/Schweden/der Teufel/ verantwortlich.
Leicht erkennbare Bodendenkmäler sind leicht erkennbar. Da wird vielleicht mal drin rumgegraben, aus Aberglaube wieder zugeschaufelt, benachbarte Flachgräber geblündert, etc.
Der Zeitraum vom, sind wir großzügig, 16.Jh. AD bis 2000 BC ist einfach wirklich sehr lange.
Trotzdem bleibt Verblüffung.
Auf einem Bergsporn südlich Nürnberg gräbt die NHG seit 1940, zuletzt die Uni Würzburg.
Wir fanden unbestattete Menschenknochen, einen abgetrennten Unterschenkel, wohl mittelalterlich.
Die Oma des Bauern, der uns mit Material etc. unterstützte, warnte uns immer, dort nicht zu übernachten. Weil es dort umgeht. Ein Geist sucht dort immer noch herum....
Wie gesagt, grußelig.....
Thomas