von R. Schumann » 13.03.2008 22:17
Achja, das gute alte Torbrügge Problem,
Die (meines Wissens nach) erste Publikation in der Torbrügge das Chronologieschema von Kossack ausführlich angreift ist Torbrügge 1979 (Die Hallstattzeit in der Oberpfalz I. Auswertung und Gesamtkatalog. Materialh. Bayer. Vorgesch. A 39 (Kallmünz 1979)). Hier argumentiert er (zumindest für die Oberpfalz) dahingehend, dass es für ihn keine Fraueninventare gibt, die sich den typisch männlichen Ha C Inventaren an die Seite stellen lassen. Gleichzeitig meint er, dass sich Ha D-zeitlicher Schmuck aus Ha B-Schmuck ableiten lässt. Für die Oberpfalz bestreitet er hier die zeitliche Abfolge von Ha B zu C zu D, wobei er sie im Gesamtsüddeutschen Kontext halbwegs anerkennt. (Ha C2 gibt es für ihn hier jedoch trotzdem nicht)
Seine Publikationen 1991 und 1992 (jeweils im Jahrb. RGZM) sind eigentlich reine polemische Texte, bei denen man sich wundert, wie solche Texte durch die Redaktion des Jahrb. RGZM kommen konnten. Hier nörgelt er wieder an den üblichen Chronologieschemen rum und vor allem an der Stufe Ha C2.
Das Problem mit diesen Torbrügge Publikationen ist, dass er imho eigentlich nur polemisiert ohne wirklich einen konstruktiven Beitrag zu leisten. Aus seinen tollen Schemadarstellungen mit Ha B-C-D wird man nicht wirklcih schlau und wirklich erklären tut er sie auch nicht. Imho haben sie sich über die absoluten Daten mehr oder weniger erledigt. Ausserdem zeigen neufunde und neuere Arbeiten zur Chronologie diese Abfolge ebenfalls.
Am besten nimmt man sich einfach sowohl den Kossack als auch die Torbrügges (da gibts noch n paar mehr aufsätze btw) in der Bib in die Hand und ackert sich durch.
Steve, Schauer sieht eine Abfolge von Ha B Schwertern zu Ha C Schwertern, wobei er meint, dass sich die Ha C Schwerter nicht direkt aus mitteleuropäischen Ha B Schwertern sondern aus englischen und westeuropäischen Vorbildern entwickeln. Über Ha D schreibt er eh nix, da es da ja keine Bronzeschwerter gibt und ist somit eh nur halb in der Diskussion (Die Schauersachen zu den Schwertern sind eh älter als die Diskussion). Weiteres Problem aus der Hinsicht ist, dass er ja nur die bronzenen Exemplare behandelt und die eisernen raus lässt. Und nachdem er die Schwerter isoliert betrachtet, kann er auch nicht auf der Kossack/Torbrügge ebene argumentieren, sondern nur über typologische Entwicklung)
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R. Schumann am 13.03.2008 22:22, insgesamt 1-mal geändert.